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Relativitätstheorie: Die Relativitätstheorie beschreibt das Verhältnis zwischen Raum und Zeit. Sie wurde von Albert Einstein im frühen 20. Jahrhundert entwickelt. A. Die Spezielle Relativitätstheorie (1905) Die Gesetze der Physik sind in allen gleichförmig bewegten Bezugssystemen gleich. D.h. die physikalischen Gesetze sind gleichermaßen gültig, ob man sich in Ruhe oder in einer gleichmäßigen Bewegung befindet. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist für alle Beobachter gleich, unabhängig von der Bewegung der Lichtquelle oder des Beobachters. - B. Allgemeine Relativitätstheorie (1915) Diese berücksichtigt die Verteilung von Massen und beschreibt die Gravitation als Krümmung der Raumzeit. Siehe auch Raum, Zeit, Raumzeit, Gekrümmter Raum.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Feyerabend über Relativitätstheorie – Lexikon der Argumente

I 80
Relativitätstheorie/Feyerabend: Bsp Merkur-Perihel: Die berühmte Abweichung wird durch die Relativitätstheorie erklärt. Die Erklärung zeigt, dass die Voraussetzung für die Ableitung nicht die allgemeine Relativitätstheorie ist, sondern neben relativistischen Annahmen stets auch die klassische Physik enthält! Außerdem bezieht sich die relativistische Berechnung („Schwarzschild Lösung“) nicht auf das Planetensystem in der wirklichen Welt, sondern auf den völlig fiktiven Fall eines zentral asymmetrischen Universums, das außer einer Singularität in der Mitte nichts enthält. Warum macht man so merkwürdige Annahmen?
Übliche Antwort: Man hat es mit Näherungen zu tun. Die klassische Physik kommt hier nicht deshalb vor, weil die Relativitätstheorie unvollständig wäre. Beide Schemata ergeben sich aus der allgemeinen Relativitätstheorie. Man muss nur die allzu kleinen Größen vernachlässigen. Also wird die Relativitätstheorie durchgehend angewandt, und zwar in richtiger Weise.
I 81
FeyerabendVs: Das ist eine brauchbare Darstellung des Näherungsverfahrens, doch sie gibt die wirkliche Situation in der allgemeinen Relativitätstheorie nicht wieder! Die klassische Theorie wird nicht deshalb benutzt, weil sie als richtig erwiesen worden wäre, sondern in der Hoffnung, dass sie brauchbar sein wird! Die Näherungen ergeben sich nicht aus relativistische Berechnungen, sondern werden eingeführt, um die Relativitätstheorie auf den Fall anwenden zu können!
Näherungsverfahren/qualitative Schwierigkeiten/Feyerabend: Bsp Reduktion des Wellenpakets (I 82), heliozentrische Theorie zur Zeit Galileis, ad hoc Näherungen in viele quantitative Ergebnisse der Theorien sind nicht richtig und überraschend stark qualitativ unzulänglich. Bsp von Neumann ersetzte die halbintuitiven Begriffe von Dirac und Bohr durch unglaublich komplizierte Begriffe. Die Beziehung zur Erfahrung wird undeutlicher denn je.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979

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