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Texte: Ein Text ist ein geschriebenes oder gedrucktes Stück sprachbasierter Kommunikation, das von einzelnen Wörtern bis zu längeren Passagen oder Dokumenten reicht und Informationen, Ideen oder Geschichten vermittelt. Siehe auch Sprache, Schrift, Information, Kommunikation, Bedeutung, Wörter, Wortbedeutung, Satzbau, Literatur, Kultur, Kulturelle Überlieferung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Vilém Flusser über Texte – Lexikon der Argumente

I 105
Texte/Flusser: These: Beinahe jeder kann "Schreiben". Texte werden immer "billiger". weniger wert. Die Welt der Texte für unsere kodifizierte Welt nicht länger charakteristisch. Obwohl sie weit dichter ist als je zuvor. Die Bewusstseinsebene, der diese Codes entsprechen, ist noch nicht erreicht worden. Daher sind sie so außerordentlich gefährlich: sie programmieren uns, ohne durchblickt worden zu sein. und bedrohen uns als undurchsichtige Wände.
((s) Flusser schrieb vor dem Aufkommen der KI).
I 124ff
Texte/Flusser: Der Qualitative zweite Sprung (Abb. I 107) "Verfremdung 2". Der Text erzählt "schön der Reihe nach". Abb.: Die Strichmännchen treten aus dem Rahmen heraus, nacheinander angeordnet: Sonne, Männchen, Männchen, Hund. Alles getrennt. Die Symbole des beschreibenden Textes haben nichts mit den Symbolen des beschriebenen gemein. Die orthographischen Regeln sind weitaus komplizierter.
>Symbole
, >Beschreibungsebenen.
I 125
Der Sprung aus dem Bild ist eine eigenartige Geste: es wird nicht mit den Beinen, sondern mit den Händen gesprungen, wie man einen Pullover aufräufelt.
Nicht die theoretisch unendlich vielen Linien der Fläche, sondern die bedeutenden Linien der Elemente.
I 127
Auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass lineare Codes weit weniger Information übermitteln können, als zweidimensionale Codes der Fläche. Es sind viele Seiten Text notwendig, um ein allereinfachstes Bild zu beschreiben.
Der Bedeutungsimpakt des "Erhabenen" geht verloren.
>Erhabenes, vgl. >Gärdenfors.
I 128
Vorstellung/Descartes/Flusser: Descartes hatte nicht weniger, sondern mehr Imagination als ein Zeichner, deswegen musste er die zweidimensionale Geometrie in Gleichungen übersetzen.
>Gleichungen.
Einfach gesagt: Alle Texte meinen Bilder und ohne Bilder gibt es keine Texte.
I 133
Bücher/Flusser: Wittgenstein zeigt, dass sie entweder tautologisch, nichtssagend, oder kontradiktorisch sind...
I 134
… und dass die scheinbare Bedeutung von Texten auf „grammatikalischen Fehlern“ beruht, nämlich auf einer falschen Manipulation der Codes.
>Code/Flusser.
I 158 f
Texte/Bild/Flusser: Verhältnis Bild-Text: Diachronisch: Texte in Funktion von Bildern: Bsp Romanische Kirchen: begriffliches Denken - in den Dienst der Magie gestellt.
>Magisches Denken.
Wenn dagegen Bilder in Funktion von Texten verwendet werden (z. B: in Fibeln), dann ist das magische Denken in den Dienst der Historisierung (der Alphabetisierung) gestellt worden. Im Kreuzgang soll man lernen, sich unter den biblischen Texten etwas vorzustellen, in der Fibel, Bilder in Begriffen zu beschreiben.
I 161
Synchronisch/Flusser: Synchronisch gesehen, stellt sich die Frage anders: Bilder sind gegenwärtig aus dem Zentrum der kodifizierten Welt verdrängt worden. Bilderbücher sind entweder zu teuer oder zu billig, um den Kreuzgängen vergleichbare Rolle zu spielen. In unserer Welt ist ein Spaziergang durch eine nächtliche Stadtstraße imaginärer als ein Gang durch eine Pinakothek.
I 164
Verhältnis Text/Technobild: Der Glaube, dass die Beobachtung ein "Zusammentreffen" des Beobachters mit dem Beobachteten ist, ist schon lange erschüttert.
>Beobachtung, >Wahrnehmung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Fl I
V. Flusser
Kommunikologie Mannheim 1996

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