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Metapher: Die Übertragung eines sprachlichen Ausdrucks in einen anderen Zusammenhang als den, in dem er erwartet wurde. Die Erwartung ergibt sich aus der Häufigkeit von bisherigen Verwendungen in bestimmten Kontexten. Durch die Übertragung wird ein Ausdruck, der eigentlich an der Stelle in der Rede erwartet wurde, ersetzt. Bedingung für die Ersetzung ist eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Merkmalen von altem und neuem Ausdruck, die für das Verständnis erforderlich ist. Die Unwahrscheinlichkeit des Auftretens des neuen Ausdrucks ist eine Bedingung für die rhetorische Wirkung der Metapher.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Jackendoff über Metaphern – Lexikon der Argumente

Deacon I 120
Metaphern/Jackendoff/Deacon: Jackendoff (1992(1), 1994(2)) hat vorgeschlagen, dass räumliche Metaphern wie „Höhere Wahrheit“, „weiter entwickelt“, „entfernt verwandt“ Ergebnis angeborener kognitiver Begriffe seien.
I 121
DeaconVsJackendoff: wenn wir einen evolutionären Prozess der gemeinsamen Evolution von Sprache und Gehirn annehmen, haben wir eine Erklärung, die auf eine feste Verdrahtung im Gehirn verzichten kann. (Siehe Farbwörter/Deacon). Das nenne ich soziale Universalien bzw. Sprachuniversalien: Bsp die gleiche Gruppierung und Gegenüberstellung von Farbkontrasten bei Menschen überall auf der Welt. Es geht um Tendenzen der Gruppierung von Wahrnehmungen, Verhalten und Gefühlen. Diese gemeinsamen Tendenzen sind nicht-genetisch! Es handelt sich um soziale Evolution. Diese sprachlichen Universalien sind nur statistisch, aber gestützt von Millionen Sprechern über Zehntausende von Jahren. Abweichungen halten sich nur für kurze Zeit.
Angeborenes/Deacon: man muss eben keine angeborenen Strukturen annehmen, um diese Konstanz zu erklären.


(1) Jackendoff, Ray (1992). Languages of the Mind: Essays on Mental Representation. Cambridge, Massachusetts: MIT Press.
(2) Jackendoff, Ray (1994). Patterns in the mind: Language and human nature. New York: Basic Books.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Jackendoff I
Ray Jackendoff
Semantics and Cognition Cambridge, MA 1985

Dea I
T. W. Deacon
The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998

Dea II
Terrence W. Deacon
Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013

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