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Präferenzutilitarismus: Während der Utilitarismus grob gesprochen den größten Nutzen für die größte Anzahl Betroffener als das Anzustrebende annimmt, berücksichtigt der Präferenz-Utilitarismus dabei zusätzlich die Bedürfnisse oder Präferenzen der Betroffenen. Dabei geht es allerdings weniger um momentane Interessen als vielmehr um Interessen, die als grundlegend betrachtet werden. Siehe auch Utilitarismus, Ethik Deontologie, Konsequentialismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Singer über Präferenz-Utilitarismus – Lexikon der Argumente

I 13
Def Präferenzutilitarismus/P. Singer/SingerVsBentham/ SingerVsMill/SingerVsSidgwick: bei meinem Utilitarismus geht es nicht um die Vermehrung von Glück und Verminderung von Leiden, sondern darum, die Präferenzen der Beteiligten zu fördern.
Allgemeinheit/Ethik/P. Singer: Der Präferenzutilitarismus kann nicht aus den universellen Aspekten der Ethik geschlossen werden.
Präferenz: Die Präferenzen des Individuums müssen gegen die Präferenzen der anderen und der Gemeinschaft abgewogen werden.
I 14
Woher bekommen wir eine Theorie, die das regelt? Wir nähern uns einfachen, vor-ethischen Entscheidungen. Auf Intuitionen können wir uns aber nicht verlassen, denn die können evolutionär ererbt und daher unzuverlässig sein in Bezug darauf, was richtig ist.
>Präferenzen
.
Präferenzen: Präferenzen können für verschiedene Individuen auf ganz verschiedenen Ebenen liegen. Jemand, der gerne ein Dichter wäre, verzichtet dafür vielleicht auf andere Formen von Glück. Das kann hier nicht weiter verfolgt werden.
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.
I 80
Töten/Präferenzutilitarismus/Tiere/P. Singer: Für den Präferenzutilitarismus ist das Töten einer Person schlimmer als das Töten eines anderen Wesens (das dennoch ein Angehöriger der Spezies Homo Sapiens sein könnte!). Der Grund dafür ist, dass Personen stärker zukunftsorientiert sind. Wesen ohne Sinn für die Zukunft haben keine Präferenzen in Bezug auf sie. Natürlich können solche Wesen dennoch gegen ihren Tod kämpfen wie ein Fisch am Haken. Der Präferenzutilitarismus hat aber keinen Grund, eine schmerzlosere Tötungsart für Fische abzulehnen, wenn sie verfügbar ist. Der Kampf gegen Schmerzen in einem Augenblick beweist nicht, dass der Fisch in der Lage wäre, verschiedene Zukunftsperspektiven miteinander zu vergleichen.
>Tiere.
I 81
Dieses Argument hält aber nur im Zusammenhang mit Überlegungen, was daran falsch ist, eine Person (mit Zukunftsperspektiven) zu töten.
I 81
Leben/Präferenzutilitarismus/P. Singer: Hat eine Person nach dem Präferenzutilitarismus das Recht auf Leben? Nach dem Präferenzutilitarismus kann ein Recht nicht gegen Präferenzen anderer aufgerechnet werden.
>Vgl >Leben/John Stuart/Mill.

Autoren zum Utilitarismus: Dworkin - Habermas - Hooker - Kant - David Lewis - Thomas Nagel - Talcott Parsons - Rawls - Smart
Vgl. auch >Utilitaristischer Liberalismus.

Gegenposition zum Utilitarismus: >Deontologie.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015

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