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Gleichheit: A. In der Mathematik ist die Gleichheit eine Beziehung zwischen zwei Mengen oder Ausdrücken, die besagt, dass sie den gleichen Wert haben. Sie wird mit dem Gleichheitszeichen (=) geschrieben. So sind zum Beispiel 2+3=5 und x=2x/2 beide gleich. Der Begriff wird auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z. B. in der Physik, im Ingenieurwesen und in der Informatik. - B. Gleichheit in der Politik ist die Vorstellung, dass alle Menschen in Bezug auf ihren grundlegenden Wert oder moralischen Status gleich sind. Das bedeutet, dass alle Menschen es verdienen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht, ihrer Religion, ihrer sozialen Schicht oder anderen Faktoren. Siehe auch Gleichheitszeichen, Gleichungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Gleichheit – Lexikon der Argumente

Gaus I 231
Gleichheit/Sen/Lamont: In seinem einflussreichen Vortrag 'Equality of what?' (1980)(1) befasst sich Amartya Sen mit der Frage, nach welchem Maßstab Gleichberechtigte den Grad bestimmen sollten, in dem eine Gesellschaft das Ideal der Gleichheit verwirklicht. In seinem Vortrag befasste sich Sen mit einer Debatte über zwei in Frage kommende Metriken, nämlich Wohlfahrt (oder Nutzen) auf der einen Seite und Rawls'sche Primärgüter auf der anderen.
>J. Rawls
.
Zur Debatte zwischen Sen und Rawls lagen Fragen nach dem Ausmaß, in dem die Wohlfahrtsmetrik moralisch falsche Präferenzen oder einen teuren Geschmack ungerechterweise berücksichtigt. Zwischen diesen Extremen führte Sen die "Fähigkeitsgleichheit" ein, wobei sich Fähigkeiten auf das beziehen, was verschiedene Güter für die Menschen tun, abgesehen von der Wohlfahrt, die sie erreichen (Sen, 1985(2); 1987(3)).
Vgl. >Chancengleichheit, >Wohlfahrtsstatt, >Verteilungsgerechtigkeit.
Damit wurde eine weitere Variable in die "Gleichheit von was"-Literatur eingeführt, die von Argumenten zwischen Befürwortern der Gleichheit der Ergebnisse und Befürwortern der Chancengleichheit dominiert worden war (für neuere Beiträge siehe Bowie, 1988(4)).
Seither wurde eine Reihe alternativer Variablen für das, was ausgeglichen werden sollte, eingeführt (Daniels, 1990(5)) und verfeinert, darunter die oben diskutierten Ressourcenausgleicher (Dworkin, 2000(6)), Chancengleichheit bei der Wohlfahrt (Arneson, 1989(7); 1990(8); 1991(9)), gleicher Zugang zu Vorteilen (Cohen, 1989)(10) und gleicher politischer Status (Anderson, 1999)(11).
>Rechtfertigung/Lamont.

1. Sen, Amartya (1980) 'Equality of what?' In Sterling M. McMurrin, (Hrsg.), Tanner Lectures on Human Values, Bd. I. Cambridge: Cambridge University Press, 195-220.
2. Sen, Amartya (1985) Commodities and Capabilities. Oxford: Elsevier Science.
3. Sen, Amartya (1987) On Ethics and Economics. Cambridge, MA: Blackwell. 4. Bowie, Norman (1988) Equal Opportunity. Boulder, CO: Westview.
5. Daniels, Norman (1990) 'Equality of what: welfare, resources, or capabilities?' Philosophy and Phenomenological Research, 50 (Fall): 273-96.
6. Dworkin, Ronald (2000) Sovereign Virtue: The Theory and Practice of Equality. Cambridge, MA: Harvard University Press.
7. Arneson, Richard (1989) 'Equality and equal opportunity for welfare, Philosophical Studies, 56: 77-93.
8. Arneson, Richard (1990) 'Liberalism, Distributive Subjectivism and equal opportunity for welfare',
Philosophy and Public Affairs, 19: 159-94.
9. Arneson, Richard (1991) 'Lockean self-ownership: towards a demolition', Political Studies, 39 (l): 36-54.
10. Cohen, G. A. (1989) 'On the currency of egalitarian justice'. Ethics, 99 906_44.
11. Anderson, Elizabeth (1999) 'What is the point of equality?' Ethics, 109 (2): 287-337.

Lamont, Julian 2004. „Distributive Justice“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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