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Karl Barth über Theologie – Lexikon der Argumente

Brocker I 233
Theologie/Barth: Mit seinem berühmten Römerbriefkommentar von 1922 hatte der schweizerische reformierte Theologe Karl Barth (1886-1968) die »Dialektische Theologie« begründet, die zur erfolgreichsten theologischen Bewegung des 20. Jahrhunderts werden sollte.
Barth These: Legitime theologische Erkenntnis dürfe sich ausschließlich aus der als Sprachgeschehen verstandenen Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, wie sie in der Bibel bezeugt werde, herleiten.
BarthVsSchleiermacher: Religiöse Erfahrung sei als theologische Erkenntnisquelle konsequent auszuscheiden.
BarthVsIdealismus: Natürliche oder spekulative Vernunft sei (ebenfalls) als theologische Erkenntnisquelle auszuscheiden. Ebenso
BarthVsTroeltsch: Geschichte könne nicht als theologische Erkenntnisquelle dienen.
BarthVsNationalsozialismus: Zu breiterem kirchenpolitischen Durchbruch kam die Barth’sche Theologie durch den Kampf der »Bekennenden Kirche« gegen die Gleichschaltungsbestrebungen des frühen nationalsozialistischen Staates. Barths 1933 ausgegebene Parole von der für die Kirche und die Pfarrerschaft maßgeblichen »Theologischen Existenz heute«, die sich ganz auf die Verkündigung der Alleinherrschaft Jesu Christi konzentrieren und dadurch Totalisierungsbestrebungen des Staates
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indirekt widerstehen sollte, wies der späteren „Barmer Theologischen Erklärung“ von 1934 den Weg.
>Kirche/Barth
.
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Theologie/Staat/Rechtfertigung/Barth: Barths Grundidee:, dass die Theologie »den verschiedenen politischen Gestalten und Wirklichkeiten gegenüber keine ihr notwendig eigentümliche Theorie zu vertreten« (1) habe. Christlich-theologisch sei stets nur »von Fall zu Fall, von Situation zu Situation [zu] urteilen« (2). Siehe Staat/Barth, Politik/Barth, Demokratie/Barth.


1. Karl Barth, »Christengemeinde und Bürgergemeinde« (1946), in: ders., Rechtfertigung und Recht, Christengemeinde und Bürgergemeinde, Evangelium und Gesetz, Zürich 1998 (b), S. 56
2. Ebenda S. 58


Georg Pfleiderer, „Karl Barth, Rechtfertigung und Recht 1938)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Barth, Karl

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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