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Rechte: Rechte in einer Gesellschaft sind die grundlegenden Freiheiten und Ansprüche, die jedem Menschen zustehen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Nationalität, ethnischer Zugehörigkeit, Sprache, Religion oder einem anderen Status. Sie sind eine wesentliche Voraussetzung für die Menschenwürde und ermöglichen es den Menschen, frei zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Siehe auch Menschenrechte, Grundrechte, Gesellschaft, Justiz, Rechtsprechung, Gesetz, Gesetze, Gerechtigkeit, Partizipation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Utilitarismus über Rechte - Lexikon der Argumente

Gaus I 106
Rechte/Utilitarismus/Gaus: Utilitaristen, oder allgemeiner gesagt, Konsequentialisten, haben viel Mühe darauf verwendet, zu untersuchen, auf welche Weise die Persönlichkeitsrechte in ein utilitaristisches System einfließen könnten. Sen (1990)(1) bietet eine Version von Folgerichtigkeit, die die Befriedigung von Rechten als Teil des Nutzens eines Zustandes betrachtet (vgl. Scanlon, 1977(2); Nozick, 1974(3): 166). Mill's komplizierter Utilitarismus - der Regeln in den Begriff einer Moral zu integrieren scheint - wurde oft als Modell für utilitaristische Rechte verwendet (Lyons, 1978(4); Frey, 1984(5)) (...).
Russell Hardin (1988(6); 1993) hat sich für einen "institutionellen Utilitarismus" ausgesprochen, der die Wissensprobleme bei der Gestaltung von utilitaristischen Institutionen berücksichtigt, die er als Alternative sowohl zum Handlungs- als auch zum Herrschafts-Utilitarismus anbietet. Laut Hardin "brauchen wir eine institutionelle Struktur von Rechten oder Schutzmechanismen, weil nicht alle Menschen utilitaristisch oder anderweitig moralisch sind und weil unser Wissen über andere stark eingeschränkt ist, deren Interessen daher wahrscheinlich in vielerlei Hinsicht am besten erfüllt werden können, wenn sie eine wesentliche Kontrolle über die Erfüllung haben".
Gaus I 107
So, fügt er hinzu, "sollten traditionelle Rechte verstanden werden" (1988(6): 78).
>Rechte/Konsequenzialismus
.

1. Sen, Amartya K. (1990) ‘Rights consequentialism’. In Jonathan Glover, (Hrsg.), Utilitarianism and its Critics. London: Macmillan, 111–18.
2. Scanlon, Thomas (1977) ‘Rights, goals and fairness’. Erkenntnis, 11 (May): 81–95.
3. Nozick, Robert (1974) Anarchy, State and Utopia. New York: Basic.
4. Lyons, David (1978) ‘Mill’s theory of justice’. In A. I. Goldman and J. Kim, (Hrsg.), Values and Morals. Dordrecht: Reidel, 1–20.
5. Frey, R. G. (1984) ‘Act-utilitarianism, consequentialism and moral rights’. In R. G. Frey, (Hrsg.), Utility and Rights. Oxford: Blackwell, 61–95.
6. Hardin, Russell (1988) Morality within the Limits of Reason. Chicago: University of Chicago Press.

Gaus, Gerald F. 2004. „The Diversity of Comprehensive Liberalisms.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Brocker I 601
Rechte/Utilitarismus: Für den Utilitarismus ist die Maximierung des Gesamtwohls die zentrale Zielsetzung. Auch Rechte können, etwa in Gestalt von Eigentumsgarantien, dem Gesamtwohl zugute kommen. Dabei kann niemals ausgeschlossen werden, das eine Opferung grundlegender individueller Interessen Einzelner oder von Gruppen, den Gesamtnutzen vergrößern könnte.
DworkinVsUtilitarismus: Rechte schützen immer das Individuum mit Bezug auf grundlegende und zentrale Interessen.(1)
>Über den Utilitarismus.

1.Vgl. Ronald Dworkin, Taking Rights Seriously, Cambridge, Mass. 1977 (erw. Ausgabe 1978). Dt.: Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen, Frankfurt/M. 1990,

Bernd Ladwig, „Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Utilitarismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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