Psychologie Lexikon der Argumente

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Angst: Angst ist ein menschliches Grundgefühl, das durch eine wahrgenommene Bedrohung oder Gefahr ausgelöst wird. Sie ist eine natürliche und adaptive Reaktion, die uns hilft, Schaden zu vermeiden.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Angst - Lexikon der Argumente

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Angst/Entwicklungspsychologie/Psychologische Theorien/Rothbart: Wenn Säuglinge vier Monate alt sind, prognostizieren ihre Belastung und die Bewegung des Körpers zur laborpräsentierten Stimulation eine spätere Angst und Verhaltenshemmung. Positiver Einfluss und Körperbewegung hingegen prognostizieren eine spätere Begeisterungsfähigkeit.
Die bisherige Entwicklungsforschung zeigt, dass die reaktiven Systeme von Emotion und Orientierung bereits vor der Entwicklung einer aufwendigen und ausführenden Aufmerksamkeit vorhanden sind (Posner und Rothbart 2007(1); Rothbart und Bates 2006(2)).
Der Beginn von Angst oder Verhaltenshemmung im letzten Quartal des ersten Lebensjahres scheint gegen die Annäherungstendenzen des Säuglings zu wirken, da einige Säuglinge, die sich früher schnell neuen Objekten näherten, nun in ihrer Reaktion auf neue Reize verlangsamt werden und sich überhaupt nicht nähern mögen. Sie können auch Bedrängnis als Reaktion auf bedrohliche Gegenstände darstellen (Rothbart 1988)(3).
>Entwicklungsphasen
, >Reize, >Reaktionsbereich.
Wie bei Annäherungstendenzen zeigen individuelle Unterschiede in der ängstlichen Verhaltenshemmung eine erhebliche Stabilität in der Kindheit und sogar bis in die Adoleszenz (Kagan 1998)(4). Die Längsschnittforschung hat eine Stabilität der ängstlichen Hemmung von zwei bis acht Jahren und von der Vorschulzeit bis zum Alter von achtzehn Jahren berichtet. Es wurde auch mit der späteren Entwicklung von Internalisierungsstörungen wie Angst verbunden (Fox 2004(5); Kagan, Snidman, Zentner und Peterson 1999(6)).
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Angstbezogene Kontrolle des Verhaltens zeigt sich in der frühen Entwicklung des Gewissens(Kochanska 1997(7); Kochanska, Aksanska und Joy 2007(8)), wobei ängstliche Kinder eher eine frühe Entwicklung des Gewissens zeigen. Aber auch ängstliche Kinder, deren Mütter sanfte Disziplin anwenden und vermutlich die Tendenz des Kindes, ängstliche Zustände zu erleben, nutzen, werden besonders wahrscheinlich ein verinnerlichtes Gewissen entwickeln.
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Angst ist auch mit Erhöhungen des Cortisols verbunden, wenn sich das Kind in einer weniger optimalen Betreuung befindet. Jedoch wird kein solcher Zusammenhang gefunden, wenn die Betreuerin des Kindes empfindlich und reaktionsstark ist (Gunnar und Donzella 2002(9)).


1. Posner, M. I. and Rothbart, M. K. 2007. Educating the human brain. Washington, DC: American Psychological Association
2. Rothbart, M. K. and Bates, J. E. 1998. Temperament, in W. Damon (Series ed.) and N. Eisenberg (Vol. ed.), Handbook of child psychology, Vol. III, Social, emotional, and personality development, 5th edn, pp. 105–76. New York: Wiley
3. Rothbart, M. K. 1988. Temperament and the development of inhibited approach, Child Development 59: 1241–50
4. Kagan, J. 1998. Biology and the child, in W. Damon (Series ed.) and N. Eisenberg (Vol. ed.), Handbook of child psychology, vol. III, Social, emotional and personality development, 5th edn, pp. 177–235. New York: Wiley
5. Fox, N. A. 2004. Temperament and early experience form social behaviour, in S. G. Kaler and O. M. Rennert (eds.), Understanding and optimizing human development: from cells to patients to populations, 1st edn, pp. 171–8. New York: New York Academy of Sciences
6. Kagan, J., Snidman, N., Zentner, M. and Peterson, E. 1999. Infant temperament and anxious symptoms in school age children, Development and Psychopathology 11: 209–24
7. Kochanska, G. 1997. Multiple pathways to conscience for children with different temperaments: from toddlerhood to age 5, Developmental Psychology 33: 228–40
8. Kochanska, G., Aksan, N. and Joy M. E. 2007. Children’s fearfulness as a moderator of parenting in early socialization: two longitudinal studies, Developmental Psychology 43: 222–37
9. Gunnar, M. R. and Donzella, B. 2002. Social regulation of the cortisol levels in early human development, Psychoneuroendocrinology 27: 199–220


Mary K. Rothbart, Brad E. Sheese and Elisabeth D. Conradt, “Childhood temperament” in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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