Psychologie Lexikon der Argumente

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Charakterzüge: Charakterzüge sind in der Psychologie die relativ stabilen und dauerhaften Eigenschaften, die Personen voneinander unterscheiden. Sie sind die Bausteine der Persönlichkeit und können verwendet werden, um das Verhalten einer Person zu beschreiben und vorherzusagen. Einige Beispiele für Charakterzüge sind Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Siehe auch Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Verhaltensgenetik über Charakterzüge - Lexikon der Argumente

Corr I 287
Charakterzüge/Verhaltensgenetik/Munafò: Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen DNA-Varianten und psychologischen Phänotypen hat das Potenzial zu bestimmen, welche Gene vererbbare psychologische Merkmale wie Persönlichkeit beeinflussen (Ebstein, Benjamin und Belmaker 2000(1); Eysenck 1977)(2). Diese Forschung hat eine lange Geschichte, beginnend mit der Beobachtung, dass Verhaltensphänotypen (einschließlich Persönlichkeit) dazu neigen, mit zunehmender genetischer Ähnlichkeit eine größere Ähnlichkeit zwischen Paaren von Individuen zu zeigen.
Probleme: Molekulargenetische Studien waren bisher eher durch die Inkonsistenz ihrer Ergebnisse gekennzeichnet als durch die Bereitstellung neuartiger biologischer Informationen. Angesichts der großen Anzahl von Kandidatengenen, die zur Beeinflussung psychologischer Merkmale hypothetisiert werden können sowie des Ausmaßes der DNA-Sequenzvariation und der zahlreichen, oft widersprüchlichen Methoden zur Messung phänotypischer Variationen in der Psychologie und Verhaltensforschung ist die Aufgabe, konkurrierende statistische Hypothesen zu bewerten, wahrscheinlich beschwerlich. (VsMolekulare Genetik, VsBehaviorale Genetik).
Charakterzüge/Psychologie: Die meisten Charakterzugpsychologen argumentieren, dass eine kleine Anzahl von Faktoren verwendet werden kann, um individuelle Unterschiede in der Persönlichkeit zu berücksichtigen. So besteht beispielsweise starke Übereinstimmung darüber, dass die Dimensionen Extraversion-Introversion und Neurotizismus-Stabilität grundlegende Bestandteile jeder Persönlichkeitstaxonomie sind.
>Charakterzüge/Psychologische Theorien
.
Kausalität: Kausale Persönlichkeitstheoretiker haben versucht, weiter zu gehen und bekannte neurobiologische Mechanismen mit Persönlichkeitsdimensionen zu verbinden, gemessen mit einer Reihe von Instrumenten.
>Kausalität/Entwicklungspsychologie.
Verhalten: In Anlehnung an die Typologie von Revelle (Revelle 1995)(3) wurden drei grundlegende Verhaltensdimensionen vorgeschlagen, die der differentiellen Aktivität in Neurotransmittersystemen entsprechen sollen (Ebstein, Benjamin Benjamin und Belmaker 2000(1); Munafò, Clark, Moore et al. 2003(4)): Dopamin für Annäherungsverhalten, Serotonin und Noradrenalin für Vermeidungsverhalten und Serotonin, Noradrenalin und GABA für aggressives oder Kampf-Rückzug-Verhalten. Es besteht ein breiter Konsens über die Konstruktvalidität der ersten beiden dieser Dimensionen, aber es bleibt eine ebenso große Debatte über die dritte.

1. Ebstein, R. P., Benjamin, J., Belmaker, R. H. 2000. Personality and polymorphisms of genes involved in aminergic neurotransmission, European Journal of Pharmacology 410: 205–14
2. Eysenck, H. J. 1977. National differences in personality as related to ABO blood group polymorphism, Psychology Reports 41: 1257–8
3. Revelle, W. 1995. Personality processes, Annual Review of Psychology 46: 295–328
4. Munafò, M. R., Clark, T. G., Moore, L. R., Payne, E., Walton, R. and Flint, J. 2003. Genetic polymorphisms and personality in healthy adults: a systematic review and meta-analysis, Molecular Psychiatry 8: 471–84

Marcus R. Munafò,“Behavioural genetics: from variance to DNA“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.)2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Corr I 329
Charakterzüge/Verhaltensgenetik: Verhaltensgenetische Analysen haben gezeigt, dass die beiden Meta-Merkmale genetisch bedingt sind (Jang et al. 2006)(1), und es häufen sich die Hinweise, dass Stabilität (>Persönlichkeitsmerkmale/Neurobiologie) mit Serotonin zusammenhängt, während Plastizität mit Dopamin zusammenhängen könnte (DeYoung 2006(2); DeYoung, Peterson und Higgins 2002;(3), Yamagata, Suzuki, Ando et al. 2006)(4). Serotonin und Dopamin wirken als diffuse Neuromodulatoren, die sich auf ein breites Spektrum von Gehirnsystemen auswirken, und ihr weitreichender Einfluss steht im Einklang mit einer Rolle auf der breitesten Ebene der Persönlichkeitsstruktur.

1. Jang, K. L., Livesley, W. J., Ando, J., Yamagata, S., Suzuki, A., Angleitner, A., Ostendorf, F., Riemann, R. and Spinath, F. 2006. Behavioural genetics of the higher-order factors of the Big Five, Personality and Individual Differences 41: 261–72
2. DeYoung, C. G. 2006. Higher-order factors of the Big Five in a multi-informant sample, Journal of Personality and Social Psychology 91: 1138–51
3. DeYoung, C. G., Peterson, J. B. and Higgins, D. M. 2002. Higher-order factors of the Big Five predict conformity: are there neuroses of health? Personality and Individual Differences 33: 533–52
4. Yamagata, S., Suzuki, A., Ando, J., Ono, Y., Kijima, N., Yoshimura, K., Ostendorf, F., Angleitner, A., Riemann, R., Spinath, F. M., Livesley, W. J. and Jang, K. L. 2006. Is the genetic structure of human personality universal? A cross-cultural twin study from North America, Europe, and Asia, Journal of Personality and Social Psychology 90: 987–98


Colin G. DeYoung and Jeremy R. Gray, „ Personality neuroscience: explaining individual differences in affect, behaviour and cognition“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Verhaltensgenetik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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