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Umwelt: Die Umwelt umfasst alles, was um uns herum existiert und einen direkten oder indirekten Einfluss auf Lebewesen und Ökosysteme hat. Das schließt Luft, Wasser, Boden, Pflanzen, Tiere und das Klima, ein. Es bezieht sich auch auf vom Menschen geschaffene Elemente und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die natürliche Umgebung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Molekulargenetik über Umwelt - Lexikon der Argumente

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Umwelt/Molekulargenetik/Munafò: Die wichtigsten Auswirkungen des Genotyps auf die Persönlichkeitsphänotypen scheinen bescheiden zu sein (Munafò, Clark, Moore et al. 2003)(1), wie vorstehend erläutert.
>Charakterzüge/Molekulargenetik
, >Extraversion/Molekulargenetik.
Ein wahrscheinlicher Grund, der dies teilweise erklären kann, ist, dass Gene mit Umwelteinflüssen interagieren, um das Risiko eines bestimmten Ergebnisses, einschließlich der Persönlichkeit, zu bestimmen. Eine Gen-×-Umwelt-Interaktion tritt auf, wenn die Wirkung der Exposition gegenüber einem Umweltrisikofaktor vom Genotyp einer Person abhängig ist oder umgekehrt (Caspi, Sugden, Moffitt et al. 2003)(2).
Mehrere Studien zu emotionalen Störungen wurden auf mögliche Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt getestet, die ihrerseits über Charakterzüge funktionieren können, da die bekannten Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Risiko für psychiatrische Erkrankungen (z.B. Neurotizismus und schwere Depressionen) bekannt sind.
>Neurotizismus, >Depression.
Die meisten Studien über Gen-×-Umwelt-Interaktionen haben sich bisher auf das Serotonin-Transporter-Gen und stressige Lebensereignisse konzentriert, mit kontrastierenden Ergebnissen. In der ursprünglichen Studie (Caspi, Sugden, Moffitt et al. 2003)(2) mäßigte die 5-HTTLPR-Variante die Wirkung von stressigen Lebensereignissen am Beginn einer Depression bei Jugendlichen.
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Probleme: Eine besondere Schwierigkeit bei solchen Studien liegt in der genauen Spezifikation der Umweltauswirkungen. Während der Genotyp mit hoher Genauigkeit ermittelt werden kann (vorbehaltlich geeigneter Qualitätskontrollmaßnahmen), werden Umweltauswirkungen typischerweise durch Selbst- oder Elternbericht ermittelt. Darüber hinaus können die zugrunde liegenden Konstrukte, die so gemessen werden (z.B. "stressige Lebensereignisse"), etwas vage sein und tatsächlich eine Konstellation von zugrunde liegenden Konstrukten darstellen.
>Situationen/Mischel, >Situationen/Psychologische Theorien, >Stress.
Für eine aktuelle kritische Überprüfung der Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt siehe Munafò, Durrant, Lewis und Flint (2009)(3).

1. Munafò, M. R., Clark, T. G., Moore, L. R., Payne, E., Walton, R. and Flint, J. 2003. Genetic polymorphisms and personality in healthy adults: a systematic review and meta-analysis, Molecular Psychiatry 8: 471–84
2. Caspi, A., Sugden, K., Moffitt, T. E., Taylor, A., Craig, I. W., Harrington, H., et al. 2003. Influence of life stress on depression: moderation by a polymorphism in the 5-HTT gene, Science 301: 386–9
3. Munafò, M. R., Durrant, C., Lewis, G. and Flint, J. 2009. Gene × environment interactions at the serotonin transporter locus, Biological Psychiatry 65: 211–19


Marcus R. Munafò,“Behavioural genetics: from variance to DNA“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.)2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Molekulargenetik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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