Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Charakterzüge: Charakterzüge sind in der Psychologie die relativ stabilen und dauerhaften Eigenschaften, die Personen voneinander unterscheiden. Sie sind die Bausteine der Persönlichkeit und können verwendet werden, um das Verhalten einer Person zu beschreiben und vorherzusagen. Einige Beispiele für Charakterzüge sind Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Siehe auch Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Molekulargenetik über Charakterzüge - Lexikon der Argumente

Corr I 293
Charakterzüge/Menschen/Molekulargenetik/Munafò: Die Mehrheit der genetischen Assoziationsstudien über menschliche Charakterzüge hat sich auf angstbedingte Merkmale konzentriert, die zum Teil auf die Beziehung zwischen diesen Merkmalen und einer schweren depressiven Störung zurückzuführen sind, und auf den Nachweis, dass diese Beziehung auf gemeinsame genetische Faktoren zurückzuführen ist (Fanous und Kendler 2004)(1).
Ein funktioneller Polymorphismus in der Promotorregion des Serotonin-Transportergens (5-HTTLPR) wurde identifiziert, der eine 44bp-Beseitigung (kurz) oder Einfügung (lang) umfasst und bekanntermaßen mit einer veränderten Serotoninaktivität assoziiert ist, wobei die kurze (S)-Form dieses Polymorphismus mit einer reduzierten Transkriptionseffizienz im Vergleich zur langen (L)-Form assoziiert ist, wodurch die Serotonin-Transporterexpression und die Serotoninaufnahme verringert werden (Heils, Teufel, Petri et al. 1996)(2).
Es wurde auch berichtet, dass das Kurzallel mit erhöhten angstbedingten Merkmalen assoziiert ist (Munafò, Clark und Flint 2005(3); Munafò, Clark, Moore et al. 2003(4); Schinka, Busch und Robichaux-Keene 2004(5); Sen, Burmeister und Ghosh 2004(6)).
Jüngste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein einzelner Nukleotidpolymorphismus im 5-HTTLPR, der eine G>A-Substitution umfasst, die Wirkung der 44bp-Variante modulieren kann (Parsey, Hastings, Oquendo et al. 2006)(7). Das Einschließen dieser Variante zusätzlich zu der am häufigsten untersuchten 44bp-Variante kann einen größeren Anteil der genetischen Varianz erfassen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Zusammenhang mit Verhaltensmerkmalen festgestellt wird.
>Extraversion/Molekulargenetik.

1. Fanous, A. H. and Kendler, K. S. 2004. The genetic relationship of personality to major depression and schizophrenia, Neurotoxicology Results 6: 43–50
2. Heils, A., Teufel, A., Petri, S., Stober, G., Riederer, P., Bengel, D. and Lesch, K. P. 1996. Allelic variation of human serotonin transporter gene expression, Journal of Neurochemistry 66: 2621–4
3. Munafò, M. R., Clark, T. G. and Flint, J. 2005. Does measurement instrument moderate the association between the serotonin transporter gene and anxiety-related personality traits? A meta-analysis, Molecular Psychiatry 10: 415–19
4. Munafò, M. R., Clark, T. G., Moore, L. R., Payne, E., Walton, R. and Flint, J. 2003. Genetic polymorphisms and personality in healthy adults: a systematic review and meta-analysis, Molecular Psychiatry 8: 471–84
5. Schinka, J. A., Busch, R. M. and Robichaux-Keene, N. 2004. A meta-analysis of the association between the serotonin transporter gene polymorphism (5-HTTLPR) and trait anxiety, Molecular Psychiatry 9: 197–202
6. Sen, S., Burmeister, M. and Ghosh, D. 2004. Meta-analysis of the association between a serotonin transporter promoter polymorphism (5-HTTLPR) and anxiety-related personality traits, American Journal of Medical Genetics B Neuropsychiatric Genetics 127: 85–9
7. Parsey, R. V., Hastings, R. S., Oquendo, M. A., Hu, X., Goldman, D., Huang, Y. Y. et al. 2006. Effect of a triallelic functional polymorphism of the serotonin-transporter-linked promoter region on expression of serotonin transporter in the human brain, American Journal of Psychiatry 163: 48–51


Marcus R. Munafò,“Behavioural genetics: from variance to DNA“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.)2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Molekulargenetik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z