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Jeffrey A. Gray über Konzeptuelles Nervensystem – Lexikon der Argumente

Corr I 349
Konzeptuelles Nervensystem/Gray: Ein (....) wichtiger Aspekt der RST (>Reinforcement Sensitivity Theory) ist die Unterscheidung zwischen den Teilen, die zum konzeptuellen Nervensystem (cns) gehören, und den Teilen, die zum zentralen Nervensystem (CNS) gehören (eine Unterscheidung, die durch Hebb 1955 fortgeführt wurde)(1).
Def cns/Hebb: Die cns-Komponente von RST liefert das Verhaltensgerüst, formalisiert in einem theoretischen Rahmen (z.B. Lerntheorie; siehe Gray 1975(2); oder, ethoexperimentelle Analyse; siehe Gray und McNaughton 2000)(3);
Def CNS/Hebb: Die CNS-Komponente spezifiziert die beteiligten Gehirnsysteme, die sich auf die neuesten Erkenntnisse des neuroendokrinen Systems stützen (siehe McNaughton und Corr 2008)(4). Wie von Gray (1972a)(5) festgestellt, müssen diese beiden Erklärungsebenen kompatibel sein.


1. Hebb, D. O. 1955. Drives and the C. N. S. (Conceptual Nervous System), Psychological Review 62: 243–54
2. Gray, J. A. 1975. Elements of a two-process theory of learning. London: Academic Press
3. Gray, J. A. and McNaughton, N. 2000. The neuropsychology of anxiety: an enquiry into the functions of the septo-hippocampal system. Oxford University Press
4. Corr, P. J. and McNaughton, N. 2008. Reinforcement sensitivity theory and personality, in P. J. Corr (ed). The reinforcement sensitivity theory of personality, pp. 155–87. Cambridge University Press
5. Gray, J. A., 1972a. Learning theory, the conceptual nervous system and personality, in V. D. Nebylitsyn and J. A. Gray (eds.), The biological bases of individual behaviour, pp. 372–99. New York: Academic Press


Philip J. Corr, „ The Reinforcement Sensitivity Theory of Personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Corr II 115
Konzeptionelles Nervensystem/Zentralnervensystem/Gehirn/Drogen/Gray/McNaughton/Corr: Man kann, und Gray hat dies insbesondere getan, in [zwei] Richtungen gehen: zu einem 'konzeptionellen Nervensystem' (zns), wie es von Hebb (1955)(1) aus der sorgfältigen Beobachtung von experimentell erzwungenem Verhalten abgeleitet wurde und zu dem realen 'zentralen Nervensystem' (ZNS), das von Neuroanatomie und Neurophysiologie untersucht wurde. Grays einzigartige Leistung war es, die Verwendung von Drogen als konzeptuelles Dissektionsinstrument unter der Annahme zu verwenden, dass ein Medikament die synaptische Aktivität (ZNS) und damit parallel dazu das Verhalten (zns) verändert.
Angenommen, eine Droge beeinflusst Verhalten A, aber nicht Verhalten B. Dann können wir sicher sein, dass A von einem Prozess abhängt, der nicht von B geteilt wird. Kritisch betrachtet bedeutet dies, dass wir alle kognitiven und neuronalen Prozesse, die nicht drogensensitiv sind, von der Betrachtung ausschließen. Drogen sezieren also sowohl das ZNS als auch das zns in einer in hohem Maße reproduzierbaren, theorieunabhängigen Weise. Gray setzte die Sezierung durch Drogen auf besonders wirkungsvolle Weise ein: (...) um bestimmte Verhaltensweisen, neuronale Systeme, Persönlichkeitssysteme und klinische Störungen miteinander zu verbinden.
II 125
Introversion/Gray: (...) Gray kommt zu dem Schluss, "dass es die Aktivität in dem Frontalkortex-Medialseptalbereich-Hippokampus ist, die den Grad der Introversion bestimmt: je empfindlicher oder aktiver dieses System ist, desto introvertierter wird das Individuum sein" (1970a, S. 260)(2).

1. Hebb, D. O. (1955). Drives and the C.N.S. (conceptual nervous system). Psychological Review, 62, 243–254.
2. Gray, J. A. (1970a). The psychophysiological basis of introversion–extraversion. Behaviour Research and Therapy, 8, 249–266.

McNaughton, Neil and Corr, John Philip: “Sensitivity to Punishment and Reward Revisiting Gray (1970)”, In: Philip J. Corr (Ed.) 2018. Personality and Individual Differences. Revisiting the classical studies. Singapore, Washington DC, Melbourne: Sage, pp. 115-136.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Gray, Jeffrey A.

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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