Psychologie Lexikon der Argumente

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Charakterzüge: Charakterzüge sind in der Psychologie die relativ stabilen und dauerhaften Eigenschaften, die Personen voneinander unterscheiden. Sie sind die Bausteine der Persönlichkeit und können verwendet werden, um das Verhalten einer Person zu beschreiben und vorherzusagen. Einige Beispiele für Charakterzüge sind Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Siehe auch Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psycholinguistik über Charakterzüge - Lexikon der Argumente

Corr I 413
Persönlichkeitsmerkmale/Psycholinguistik/Matthews: Gesprächigkeit ist ein zentrales Merkmal der Extraversion, und tatsächlich scheinen Extravertierte in sozialen Situationen mehr zu reden als Introvertierte (Dewaele und Furnham 1999)(1). Extravertiertheit steht jedoch in keinem allgemeinen Zusammenhang mit der Sprachverarbeitung; häufig werden keine Unterschiede zwischen Extravertierten und Introvertierten bei verbalen Aufgaben (einschließlich Aufgaben zu verbalen Fähigkeiten) festgestellt.
>Extraversion
, >Introversion, >Sprachverhalten.
Spracherwerb: Studien zum Erlernen einer zweiten Sprache zeigen keine Auswirkungen der Extraversion auf formale Sprachtests. Wenn jedoch die verbalen Äußerungen von Sprechern aufgezeichnet und im Detail analysiert werden, zeigt sich, dass Extravertierte sowohl in der Erst- als auch in der Zweitsprache eine flüssigere (und vielleicht umgangssprachlichere) Sprachproduktion aufweisen.
>Spracherwerb, >Sprachproduktion, >Sprachgebrauch.
Extravertierte Menschen sind möglicherweise auch eher bereit, während eines Gesprächs Fehler zu machen, um den Redefluss aufrechtzuerhalten (d. h. ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit).
Verbale Problemlösungsfähigkeit: Extraversion steht im Zusammenhang mit Defiziten beim Lösen von Problemen, die langes Nachdenken erfordern, weil sie dazu neigen, falsche Lösungen vorschnell zu akzeptieren (Weinman 1987)(2).
>Problemlösen, >Informationsverarbeitung.
Im Gegensatz dazu können flüssiges Arbeiten und eine Konzentration auf die Reaktionsgeschwindigkeit für das kreative Lösen von Problemen und die Entwicklung origineller Ideen von Vorteil sein (Martindale 2007)(3).
>Kreativität, >Leistungsfähigkeit.
Kognitive Verzerrung: Frühe Studien über Angst und kognitive Voreingenommenheit (siehe Williams, Watts, MacLeod und Mathews 1997)(4) haben gezeigt, dass ängstliche Personen dazu neigen, mehrdeutigen gesprochenen Wörtern (Homophonen), die entweder als bedrohlich oder neutral interpretiert werden können, eine bedrohliche Bedeutung beizumessen.
>Kognitive Verzerrungen.
Corr I 414
Neuere Arbeiten zeigen auch, dass die experimentelle Induktion einer negativen interpretativen Voreingenommenheit durch ein Trainingsverfahren auch die Anfälligkeit für Angst erhöht (Wilson, MacLeod, Mathews und Rutherford 2006)(5).
>Angst.

1. Dewaele, J. and Furnham, A. 1999. Extraversion: the unloved variable in applied linguistic research, Language Learning 49: 509–44
2. Weinman, J. 1987. Non-cognitive determinants of perceptual problem-solving strategies, Personality and Individual Differences 8: 53–8
3. Martindale, C. 2007. Creativity, primordial cognition, and personality, Personality and Individual Differences 43: 1777–85
4. Williams, J. M. G., Watts, F. N., MacLeod, C. and Mathews, A. 1997. Cognitive psychology and emotional disorders, 2nd edn. Chichester: Wiley
5. Wilson, E. J., MacLeod, C., Mathews, A. and Rutherford, E. M. 2006. The causal role of interpretive bias in anxiety reactivity, Journal of Abnormal Psychology 115: 103–11


Gerald Matthews, „ Personality and performance: cognitive processes and models“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psycholinguistik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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