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Imitation: Unter Imitation versteht man die Nachahmung des Verhaltens oder des Aussehens einer anderen Person oder Sache. Sie ist ein natürlicher und wichtiger Teil der menschlichen Entwicklung. Siehe auch Entwicklungsstadien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Platon über Imitation - Lexikon der Argumente

Gaus I 311
Imitation/Platon/Keyt/Miller: Die einzig wahre Verfassung ist die, die von einer solchen Person regiert wird. Da solche Personen überaus selten sind (Plt. 292el-293a4, 297b7-c2), ist eine zentrale Frage, wie eine Polis, die eines wahren Staatsmannes beraubt ist, an der Vernunft teilhaben kann. Die Antwort des eleatischen Fremden lautet, dass sie durch das Gesetz teilen kann, wobei das Gesetz eine Imitation der Wahrheit ist, die der wahre Staatsmann begriffen hat (Plt. 300c5-7, 300el 1-301a4).
>Philosophenherrschaft/Platon
, >Gesetze/Platon, >Verfassung/Platon.
Formen der Nachahmung: Da der wahre Staatsmann ohne Gesetz regiert, gibt es eine bessere und eine schlechtere Art, ihn nachzuahmen. Die Herrscher einer Polis können die Herrschaft der Vernunft imitieren, indem sie gemäß der Reflexion der Vernunft im Gesetz regieren, oder sie können die Gesetzlosigkeit der Vernunft imitieren, indem sie im Widerspruch zum Gesetz regieren (Plt. 300e7-301 c5). Da die Herrscher einer, wenige oder viele sind, gibt es drei gute und drei schlechte Imitationen der einzig wahren Verfassung. Da die Herrschaft umso stärker ist, je weniger die Herrscher sind, bilden die sechs Imitationen eine Hierarchie, wobei weniger Herrscher besser sind, wenn die Herrschaft dem Gesetz entspricht, aber schlechter, wenn sie dem Gesetz zuwiderläuft (Plt. 302b5- 303b5). Die Herrscher unter diesen imitierenden Verfassungen, so erfahren wir, sind keineswegs Staatsmänner, sondern Faktionäre (stasiastikoi); Konkordanz (homonoia) und Freundschaft (philia), jeweils ein Gegensatz der Faktion, sind nur dem Herrscher der einzig wahren Verfassung vorbehalten (Plt. 303c2, 311 b9).
Umstritten ist unter anderem, inwieweit dieser letztgenannte Herrscher eine Reprise des Philosophenherrschers der Republik ist.
Literatur: (Nach langer Vernachlässigung ist der Staatsmann in letzter Zeit ins Rampenlicht gerückt. Lane, 1998, schrieb eine Studie über seine politische Philosophie; und Rowe, 1995, bietet eine umfangreiche Sammlung von Arbeiten zu allen Aspekten des Dialogs).

1. Lane, M. S. (1998) Method and Politics in Plato's Statesman. Cambridge: Cambridge University Press.
2. Rowe, C. J. (1995) Reading the Statesman: Proceedings of the 111 Symposium Platonicum. Sankt Augustin: Academia.

Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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