Psychologie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Erfüllung, Logik: eine Formel heißt erfüllt, wenn ihre Variablen so belegt (interpretiert) werden, dass die Formel als ganzes eine wahre Aussage ergibt. Dann sagt man, die Formel hat ein Modell. Siehe auch Erfüllbarkeit, Modelle, Modelltheorie._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
W.V.O. Quine über Erfüllung – Lexikon der Argumente
VI 121f Wahrheit/Erfüllung/Rekursion/Tarski/Quine: die Wahrheit ist eigentlich nicht durch Erfüllung zu definieren (Ebene). Lösung: die Erfüllung selbst ist nicht direkt, sondern rekursiv definiert. Dann ist die Wahrheit durch Erfüllung definierbar, weil die Erfüllung jedes einzelnen Satzes geliefert, nicht eine Regel wie "x erfüllt y" für variable y ist. Die direkte Definition führt zu Regeln. Die Rekursion führt zu Einzelfällen. VI 123 damit sind Wahrheit und Erfüllung klar, aber nicht eliminierbar definiert. >Wahrheit/Quine; >Rekursion/Quine. X 61 Erfüllung/Metasprache/Objektsprache/MS/OS/Quine/(s): das was erfüllt, gehört zur Metasprache. Das, was erfüllt wird, gehört zur Objektsprache. >Metasprache/Quine. X 62 Erfüllung/Quine: das n-tupel kann mehr Elemente enthalten, als der erfüllte Satz Variablen hat. Die überschüssigen Elemente sind irrelevant. Bsp "x eroberte y" wird von dem n-tupel (Sequenz) ‹Cäsar, Gallien, a› für jedes a erfüllt. ((s) D.h. die überschüssigen Elemente können beliebige Gegenstände sein. Wenn das n-tupel weniger Elemente hat, als der Satz Variablen, dann wird das letzte Element immer wiederholt. X 62 Nur geschlossene Sätze können wahr sein, aber auch geschlossene Sätze können erfüllt werden. Sie werden von jedem beliebigen n-tupel (Gegenstandsfolge) erfüllt, weil alle überschüssigen Elemente der Folge (Gegenstände) einfach irrelevant sind. Wenn der Satz keine Variablen enthält, sind also alle Gegenstände irrelevant. Quine: das gilt aufgrund einer Konvention. X 63 N-tupel/Sequenz/Erfüllung/(s): die Sequenzen oder n-tupel sind immer Folgen von Gegenständen, nicht etwa Zeichenketten! Ein Satz (selbst eine Zeichenkette) wird nie von einer Zeichenkette erfüllt, sondern immer nur von Gegenständen. X 63 Erfüllung/alphabetische Reihenfolge/Quine: die Erfüllung ist wichtig, wegen der Konjunktion. Bsp ‹Cäsar, Gallien, Brutus› erfüllt sowohl "x eroberte y" als auch "z tötete x". X 64 Erfüllung/Existenzquantifikation/Quine/(s): die Existenzquantifikation schafft Sätze, bei denen nicht alle Variablen gebunden sein müssen. "Abweichung höchstens an i-ter Stelle": die Stelle, die abweichen darf, ist gerade die Stelle der gebundenen Variable! Bsp "(Ey)(x eroberte y)" wird von ‹Cäsar,Gallien› erfüllt oder jeder Folge ‹Cäsar,y› für ein beliebiges y. Lösung: ein geschlossener Satz wird von jeder beliebigen Folge erfüllt, der offene Satz nur wenn er durch die Erfüllung wahr wird. Angenommen, die Erfüllung durch zu lange n-tupel: Bsp Existenzquantifikation "Ey(x eroberte y)" wird von Cäsar erfüllt, also von ‹Cäsar› sowie von jeder Verlängerung von ‹Cäsar›. Offener Satz: Bsp "x eroberte y" wird von jeder Verlängerung von ‹Cäsar, Gallien› erfüllt. X 68 Erfüllungsdefinition/Quine: die Erfüllungsdefinition muss die Objektsprache und die Metasprache enthalten. X 72 Erfüllung/Sequenzen/Gegenstandsfolgen/allgemein/bestimmt/zusammengesetzt/ Satzgefüge/Quine: Problem: man könnte von einem n-tupel wissen, welche einfachen Sätze es erfüllt, und kann dennoch nicht entscheiden, ob es einen bestimmten zusammengesetzten Satz erfüllt. Bsp man könnte wissen, welche einfachen Sätze ein n-tupel ‹a,b› erfüllt, aber nicht, ob es eine Quantifikation "Ez Fxyz" erfüllt. Denn das hängt davon ab, ob für mindestens ein Element w gilt: ‹a,b,w› erfüllt "Fxyz"._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |