Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Wettbewerb: Wettbewerb ist eine Rivalität oder ein Wettstreit zwischen Einzelpersonen oder Gruppen, die ein gemeinsames Ziel anstreben, wobei es oft um Anstrengungen, Fähigkeiten oder Ressourcen geht.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Norman Triplett über Wettbewerb – Lexikon der Argumente

Haslam I 11
Competition/Triplett: Norman Triplett (Triplett 1898)(1) fand heraus, dass die Anwesenheit anderer Menschen uns als Individuen beeinflusst. Ein Wettbewerber [oder ein Publikum] könnte die meisten Individuen dazu bringen, sich mehr zu bemühen, als wenn sie allein arbeiten würden.
>Wettbewerb/Psychologische Theorien.
Haslam I 17
Überreizung/Triplett: Positiv stimulierte Kinder erzielten in der Regel schnellere Zeiten in Wettkampfversuchen als in Einzelversuchen und schienen durch den Wettbewerb motiviert zu sein.
"Überreizte" Kinder hatten langsamere Zeiten, wenn sie wettbewerbsorientiert und nicht allein arbeiteten. Triplett führte diese Leistungseinbußen jedoch nicht auf eine verminderte Motivation zurück, sondern darauf, dass die Kinder zu aufgeregt waren und die geistige oder motorische Kontrolle verloren, weil sie versuchten, zu hart zu arbeiten. Schließlich zeigte ein Viertel der Kinder relativ geringe Unterschiede zwischen Einzel- und Wettkampfversuchen, was darauf hindeutet, dass sie vom Wettbewerb relativ unbeeinflusst waren.
Haslam I 18
Methode/Triplett: Triplett's Forschung (...) hatte mehrere Merkmale, die später zu Markenzeichen einer hochwertigen sozialpsychologischen Forschung werden sollten.
1) Er verwendete mehrere Methoden, wobei er seine Hypothesen in einer detaillierten Archivanalyse der Ergebnisse von Wettkampfzyklen begründete und diese Hypothesen dann in einem Laborumfeld prüfte. Die Verwendung mehrerer Methoden zur Bereitstellung konvergierender Beweise ist für die Entwicklung und Weiterentwicklung der Sozialpsychologie von zentraler Bedeutung (Cialdini, 1980)(2).
2) Triplett identifizierte mehrere Theorien, die die Auswirkungen auf den Wettbewerb erklären könnten, die er in [seinen] Daten notierte. Er konzentrierte sich dann auf die "dynamogenen Faktoren", die den Wettbewerb mit einbeziehen, und entwarf ein Laborgerät, das es ihm ermöglichen würde, diese Faktoren zu untersuchen und gleichzeitig zumindest teilweise für andere zu kontrollieren. Die Identifizierung konkurrierender Hypothesen, die aus mehreren Theorien abgeleitet sind, ist entscheidend für die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse (Platt, 1964)(3) und war ein Schlüssel zum Fortschritt der Sozialpsychologie im Laufe der Zeit (Ross et al., 2010)(4).
Haslam I 21
Die Wirkung der klassischen Forschung von Triplett war tiefgreifend. Sie wird oft als die erste veröffentlichte Studie in der Sozialpsychologie (z.B. Aiello und Douthitt, 2001(5); Strube, 2005(6)), sowie in der Sportpsychologie (z.B. Iso-Ahola und Hatfield, 1986(7)) genannt; und ein einflussreiches Review über die Frühgeschichte der Sozialpsychologie von Gordon Allport (1954)(8) nennt sie das allererste sozialpsychologische Experiment (für eine abweichende Sichtweise siehe Haines und Vaughan, 1979)(9).

1. Triplett, N. (1898) ‘The dynamogenic factors in pacemaking and competition’, American Journal of Psychology, 9: 507–33.
2. Cialdini, R.B. (1980) ‘Full-cycle social psychology’, Applied Social Psychology Annual, 1: 21–47.
3. Platt, J.R. (1964) ‘Strong inference’, Science, 146: 347–53.
4. Ross, L., Lepper, M. and Ward, A. (2010) ‘History of social psychology: Insights, challenges, and contributions to theory and application’, in S.T. Fiske, D.T. Gilbert and G. Lindzey (eds), Handbook of Social Psychology, Vol. 1, 5th edn. Hoboken, NJ: John Wiley and Sons. pp. 3–50.
5. Aiello, J.R. and Douthitt, E.A. (2001) ‘Social facilitation from Triplett to electronic performance monitoring’, Group Dynamics: Theory, Research, and Practice, 5: 163–80.
6. Strube, M.J. (2005) ‘What did Triplett really find? A contemporary analysis of the first experiment in social psychology’, American Journal of Psychology, 118: 271–86.
7. Strube, M.J. (2005) ‘What did Triplett really find? A contemporary analysis of the first experiment in social psychology’, American Journal of Psychology, 118: 271–86.
8. Allport, G.W. (1954) ‘The historical background of modern social psychology’, in G. Lindzey (ed.), Handbook of Social Psychology, Vol. 1, 1st edn. Cambridge, MA: Addison-Wesley. pp. 3–56.
9. Haines, H. and Vaughan, G.M. (1979) ‘Was 1898 a “great date” in the history of social psychology?’, Journal of the History of the Behavioral Sciences, 15: 323–32.

Steven J. Karau and Kipling D. Williams, “Social Facilitation and Social Loafing. Revisiting Triplett’s competition studies”, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Triplett, Norman

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z