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Illusorische Korrelation: Als Scheinkorrelation bezeichnet man in der Psychologie die kognitive Voreingenommenheit, eine Beziehung zwischen zwei Variablen, oft Ereignissen oder Verhaltensweisen, wahrzunehmen, obwohl keine besteht oder die Korrelation schwächer ist als angenommen. Siehe auch Kognitive Verzerrungen, Illusion, Täuschung, Kausalität, Korrelation, Stereotype.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Hamilton über Illusorische Korrelation – Lexikon der Argumente

Haslam I 233
Illusorische Korrelation/Hamilton/Gifford: Wenn es wahr ist, dass Minderheiten unterscheidbar sind, dann könnte man sich auch fragen, ob es irgendwelche Arten von Sozialverhalten gibt, die ebenso unterscheidbar sind. Hamilton und Gifford (Hamilton und Gifford 1976(1)) argumentierten, dass, weil es sozial wünschenswert ist, sich positiv zu verhalten, negatives Verhalten weniger verbreitet sein sollte und daher auch mehr Aufmerksamkeit erregen sollte. Dies erklärt aber immer noch nicht, warum Minderheitengruppen besonders negativ gesehen werden sollten. Das tat es jedoch, sobald Hamilton und Gifford die zusätzliche Annahme machten, dass seltene - d.h. unerwünschte - Verhaltensweisen von Mitgliedern von Minderheiten doppelt markant wären. Sie argumentierten, dass sie dadurch besonders aufmerksamkeitsstark sind und daher wahrscheinlich mit besonderer Sorgfalt verarbeitet und im Gedächtnis gespeichert werden.
Illusorisches Korrelationsmodell/Hamilton/Gifford: deutet darauf hin, dass allein kognitive Faktoren die Verbreitung negativer Stereotypen von Minderheiten erklären könnten (außer in der Minderheitengruppe selbst, wo es zu häufigen Expositionen gegenüber anderen Minderheiten kommen kann). Das Modell könnte erklären, warum so viele Menschen die Welt auf die gleiche Weise falsch wahrnehmen, ohne sich auf Darstellungen der Sozialstruktur stützen zu müssen, die nicht auf kognitiven Faktoren basieren.
>Experiment/Gifford/Hamilton.


1. Hamilton, D.L. and Gifford, R.K. (1976) ‘Illusory correlation in intergroup perception: A cognitive basis of stereotypic judgments’, Journal of Experimental Social Psychology, 12: 392–407.



Craig McGarty, „Stereotype Formation. Revisiting Hamilton and Gifford’s illusory correlation studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Hamilton, Alexander

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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