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Illusorische Korrelation: Als Scheinkorrelation bezeichnet man in der Psychologie die kognitive Voreingenommenheit, eine Beziehung zwischen zwei Variablen, oft Ereignissen oder Verhaltensweisen, wahrzunehmen, obwohl keine besteht oder die Korrelation schwächer ist als angenommen. Siehe auch Kognitive Verzerrungen, Illusion, Täuschung, Kausalität, Korrelation, Stereotype.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Klaus Fiedler über Illusorische Korrelation – Lexikon der Argumente

Haslam I 237
Illusorische Korrelation/Fiedler: Klaus Fiedler (1991)(1) schlug ein neue Bedeutung vor, welche gepaarten oder doppelt unterscheidungskräftigen Informationen keine besondere Bedeutung zuwies. (FiedlerVsHamilton, FiedlerVsGifford).
>Illusorische Korrelation/Smith
, >Illusorische Korrelation/Gifford/Hamilton, >Experiment/Gifford/Hamilton.
Fiedler (wie Smith) erklärte den Effekt der illusorischen Korrelation als natürliche Folge der Anforderung an die Menschen, schiefe Verteilungen von Information zu verarbeiten. In der Tat waren die neuen Modelle Erklärungen für den illusorischen Korrelationseffekt und nicht für die Stereotypbildung. Siehe auch Berndsen et al., (1998)(2), McConnell et al., (1994)(3), Sherman et al., 2009)(4).
Fiedler's Modell konzentrierte sich auf den Informationsverlust. Es ist wahrscheinlich, dass ein Großteil der Informationen verloren geht (...). Unabhängig davon, ob der Informationsverlust das Ergebnis von Wahrnehmungs- oder Gedächtnisprozessen (oder beidem) ist, wird erwartet, dass die Wirkung des Informationsverlustes eine bestimmte Form annehmen wird, vorausgesetzt, dass dieser Informationsverlust zufällig ist.
Entscheidend ist, dass, wenn der Informationsverlust zufällig ist, im Durchschnitt die gleiche Menge an Informationsverlust dazu führt, dass der Eindruck der kleineren Gruppe mehr Schaden nimmt. Im Standard-Paradigma der illusorischen Korrelation ist die Informationsbilanz über beide Gruppen sehr positiv. Daraus folgt, dass die Wahrnehmenden, wenn sie über den gesamten Informationssatz verfügen, positive Eindrücke von beiden Gruppen gewinnen würden. Wenn ein Teil dieser Informationen über beide Gruppen verloren geht, dann kann es immer noch genügend Informationen geben, um einen positiven Eindruck über die große Gruppe zu erhalten, aber der positive Eindruck der kleinen Gruppe kann nachlassen. ((s) Ein ähnlicher Ansatz, der sich auf Zufälligkeit konzentriert, findet sich in der Wirtschaftstheorie: die Random Walk-Theorie.)
Haslam I 238
VsFiedler: Problem: Es ist schwierig zu beurteilen, ob diese Prozesse in der Lage sind, Effekte hervorbringen, die groß und rapide genug sind, um den Effekt der illusorischen Korrelation zu erklären. Es ist zudem so, dass das Modell einen schnellen Zerfall des Effekts der illusorischen Korrelation vorhersagen sollte, wenn die kleine Gruppe groß ist. Die verfügbaren Beweise sind in diesem Punkt jedoch sehr begrenzt.

1. Fiedler, K. (1991) ‘The tricky nature of skewed frequency tables: An information loss account of distinctiveness-based illusory correlations’, Journal of Personality and Social Psychology, 60: 24–36.
2. Berndsen, M., Spears, R., McGarty, C. and van der Pligt, J. (1998) ‘Dynamics of differentiation: Similarity as the precursor and product of stereotype formation’, Journal of Personality and Social Psychology, 74: 1451–63.
3. McConnell, A.R., Sherman, S.J. and Hamilton, D.L. (1994) ‘Illusory correlation in the perception of groups: An extension of the distinctiveness-based account’, Journal of Personality and Social Psychology, 67: 414–29.
4. Sherman, J.W., Kruschke, J.K., Sherman, S.J., Percy, E.T., Petrocelli, J.V. and Conrey, F.R. (2009) ‘Attentional processes in stereotype formation: A common model for category accentuation and illusory correlation’, Journal of Personality and Social Psychology, 96: 305–23.


Craig McGarty, „Stereotype Formation. Revisiting Hamilton and Gifford’s illusory correlation studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Fiedler, Klaus

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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