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Interaktion: Interaktion ist die wechselseitige Handlung von zwei oder mehreren Personen oder Wechselwirkung zwischen Dingen. Siehe auch Kooperation, Kommunikation, Kausale Abhängigkeit, Systeme.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jerome Bruner über Interaktion – Lexikon der Argumente

Upton I 61
Interaktion/Eltern-Kind/Sprachenlernen/Bruner/Upton:
Def Joint-Action-Format (Format der gemeinsamen Handlung) ist ein von Jerome Bruner geprägter Begriff, der sich auf Episoden der gemeinsamen Aufmerksamkeit bezieht, die die Interaktionen zwischen Eltern und Kindern charakterisieren. Laut Bruner sind diese Episoden essenziell für das Erlernen neuer Fähigkeiten, einschließlich Sprache.
Vgl. >Triangulation
.
Gemeinsame Aufmerksamkeit und das Teilen von Interaktionen sind Schlüsselmerkmale früher Beziehungen und spielen laut Bruner (1985)(1) eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Sprache. Zunächst einmal können solche Interaktionen nur die Betreuungsperson und das Kind betreffen, z.B. ein Peek-a-boo-Spiel.
In Formaten der gemeinsamen Handlung schafft die Mutter einfache, strukturierte Aktivitäten mit Objekten wie Spielzeug, um ihrem Kind beizubringen, wofür die Objekte sind und wie man sie benutzt - zum Beispiel Bausteine zu einem Turm zusammensetzen oder einen Löffel zum Füttern benutzen.
Upton I 62
Diese gemeinsamen Sequenzen werden auch von der Mutter angesprochen, die das Kind dadurch dazu ermutigt, Sprache zu erlernen (Bruner, 1975(2), 1985(1), 1993(3)). Joint-action-Formate bieten eine Mapping-Aktivität, bei der das Kind lernt, Wörter und Phrasen mit den richtigen Objekten und Ereignissen zu verknüpfen. Zeigen spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der gemeinsamen Aufmerksamkeit bei joint-action-Formaten - z.B. demonstrieren Kleinkinder beim Lesen von Bilderbüchern mit ihren Betreuern gemeinsame Aufmerksamkeit auf die im Buch gezeigten Objekte durch Zeigen, das in der Regel mit einer Benennung des Objekts einhergeht.
Rolle der Erwachsenen: Die Reaktion der Erwachsenen auf das Zeigen eines Kleinkinds besteht normalerweise darin, das Objekt, auf das gezeigt wird, zu benennen (Hannan, 1992)(4).
Blindheit: Forschungen haben auch gezeigt, dass blinde Kinder in der Lage sind, deutlich weniger Objekte zu benennen als sehende Kinder (Norgate, 1997)(5), was die Bedeutung des Zeigens für die Erfassung von Objektnamen weiter unterstützt.
>Ostension, >Hinweisende Definition.
Sozialer Kontext/Bruner: Bruner argumentiert, dass die Mutter (oder eine andere Betreuungsperson) auf diese Weise einen sozialen Kontext schafft, in dem die Bedeutung der Sprache erlernt werden kann. Diese Idee, dass der soziale Kontext den Spracherwerb unterstützt, wird durch Beweise gestützt, dass die ersten Worte, die von einem Säugling verstanden werden, typischerweise der eigene Name des Kindes, die Namen anderer Familienmitglieder und die Namen bekannter Gegenstände wie Uhr, Getränken und des Teddies sind (Harris et al., 1995a)(6).
>Spracherwerb, >Lernen, >Sprachentwicklung.

1. Bruner, J.S. (1985) Actual Minds, Possible Worlds. Cambridge, MA: Harvard University Press.
2. Bruner, J.S. (1975) The ontogenesis of speech acts.Journal of Child Language, 2: 1—19.
3. Bruner, J.S. (1993) Explaining and interpreting: two ways of using mind, in Harman, G (ed.) Conceptions of the Human Mind: Essays in honor of George A Miller. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.
4. Hannan, T.E. (1992) An examination of spontaneous pointing in 20- to 50-month-old chil
then. Perceptual andMotor Skills, 74: 65 1—8.
5. Norgate, S.H. (1997) Research methods for studying the language of blind children, in Horn
berger, N.H. and Corson, D (eds) The Encyclopedia of Languczge and Education, Vol. 8:Research
methods in language and education. The Netherlands: Kiuwer Academic Publishers.
6. Harris, M., Barlow-Brown, F. and Chasin, J. (1995a) The emergence of referential understanding: pointing and the comprehension of object names. First Language, 15: 19–34.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bruner, Jerome

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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