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Pubertät: In der Psychologie bezeichnet die Pubertät oder Adoleszenz das Übergangsstadium zwischen Kindheit und Erwachsensein, das in der Regel durch eine körperliche, kognitive und sozio-emotionale Entwicklung gekennzeichnet ist. Jugendliche durchlaufen eine Identitätsbildung, eine erhöhte Autonomie und ein gesteigertes soziales Bewusstsein. Siehe auch Selbst, Selbstbewusstsein, Persönlichkeit, Entwicklungspsychologie, Sozialverhalten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Psychologische Theorien über Pubertät - Lexikon der Argumente

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Pubertät/Psychologische Theorien/Upton: Traditionell wird die Adoleszenz als eine turbulente Periode dargestellt, die voller Chaos und Verwirrung steckt, verursacht durch die "rasenden Hormone", die durch die Pubertät hervorgerufen werden (Hall, 1904)(1). In der Tat (...) beinhaltet die Adoleszenz große physische Veränderungen, zu denen Wachstumsschübe, sexuelle Reifung, hormonelle Veränderungen und neurologische Entwicklung, insbesondere in den Frontallappen, einem Bereich des Gehirns, der mit der Impulskontrolle verbunden ist, zählen,. Es wurde auch argumentiert, dass es für Jugendliche in den westlichen Kulturen eine Disjunktion zwischen Biologie und Gesellschaft gibt, die das Potenzial hat, eine schwierige Übergangszeit zu schaffen: Selbst wenn Jugendliche körperlich reif genug sind, um erwachsene Funktionen wie Arbeit und Kinderbetreuung zu erfüllen, fehlt es ihnen nicht nur an der psychologischen Reife, sondern auch an dem sozialen Status und den finanziellen Ressourcen, um diese Funktionen verantwortungsvoll zu erfüllen. Dies liegt an der erhöhten Abhängigkeit, die durch soziale Konventionen wie das Schulabschlussalter verursacht wird.
>Pubertät/Anna Freud
, >Pubertät/Margaret Mead.
Die Debatte über Sturm und Drang bei Jugendlichen wird in der Literatur häufig erwähnt (z.B. Arnett, 1999)(2); es scheint jedoch, dass nur noch sehr wenige Entwicklungspsychologen diese Ansicht unterstützen.
Der Konsens ist, dass die meisten von uns die Pubertät mit wenigen ernsthaften persönlichen oder sozialen Problemen überstehen. Coleman (1978)(3) schlug eine Schwerpunkttheorie der Adoleszenz vor, die darauf hindeutet, dass jede der vielen persönlichen und sozialen Fragen, die in der Pubertät gelöst werden müssen, zu verschiedenen Zeiten die Aufmerksamkeit des Teenagers erhält.
Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass diejenigen Kinder, die eine emotionale Zeit in der Pubertät haben, in der Regel ein bereits bestehendes
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emotionales Problem haben(Graham und Rutter, 1985(4); Weiß et al.... 1990)(5). Ebenso dürften straffällige Teenager als Kinder Verhaltensprobleme gehabt haben (Bates. 2003)(6). All das deutet vielleicht darauf hin, dass die Adoleszenz bestehende Prädispositionen intensiviert und keine neuen schafft.
>Egozentrismus/Psychologische Theorien,
>Selbstbewusstsein/Entwicklungspsychologie, >Risikowahrnehmung/Entwicklungspsychologie, >Moral/Entwicklungspsychologie,
>Egozentrismus/Elkind, >Jugendkultur/Entwicklungspsychologie,
>Selbst/Entwicklungspsychologie, >Freundschaft/Entwicklungspsychologie, >Partnerschaft/Entwicklungspsychologie,
>Selbstwert/Entwicklungspsychologie, >Identität/Marcia.

1. Hall, GS (1904) Adolescence: Its psychology and its relations to physiology, anthropology, sociology, sex, crime, religion and education. New York: Appleton.
2. Arnett. JJ (1999) Adolescent storm and stress reconsidered. American Psychologist, 54: 317-26.
3. Coleman. IC (1978) Current contradictions in adolescent theory. Journal of Youth and Adolescence,7: 1-11.
4. Graham, P and Rutter, M(1985) Adolescent disorders, in Rutter, M and Hersov, L (eds) Child
And Adolescent Psychiatry: Modern approaches (4th edu). Oxford: Blackwell Scientific.
5. White, J, Moffit, T, Earls, F. Robins. L and Silva, P (1990) How early can we tell? Predictors of childhood conduct disorder and adolescent delinquency. Criminology, 28:507-27.
6. Bates. JE (2003) Temperamental unadaptabiity and later internalizing problems as moderated by mothers’ restrictive control. Paper presented at the meeting for the Society for Research in Child Development, Tampa, FL.

Further reading: For traditional ways of adolescence:
Arnett, J (1999) Adolescent storm and stress, reconsidered. American Psychologist, 54: 317-26. Available online at http://uncenglishmat.weeb1y.com/uploads/1/4/3/4/1434319/arnett.pdf. (Access date 7/17/2019).

For links between neurological structures, brain function and cognitive skills:
Casey, BJ, Giedd, JN and Thomas, KM (2000) Structural and functional brain development and its relation to cognitive development. Biological Psychology, 54,241—57. Available online at www.medinfo.hacettepe.edu.tr/tebad/umut_docs/interests/fmr/aging/
MAIN_structural_fonctional.pdf. (Access date 7/17/2019).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Psychologische Theorien

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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