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Supervenienz, Philosophie des Geistes: Ausdruck für eine eingeschränkte Abhängigkeit zwischen Bereichen. Dabei sind Elemente eines Bereichs B abhängig von Änderungen von Elementen eines Bereichs A, aber nicht umgekehrt. Supervenienz wird von manchen Autoren zur Erklärung des Verhältnisses von mentalen und physischen Prozessen gebraucht. Die Annahme einer Supervenienz dient der Umgehung stärkerer Annahmen wie z.B. der Identitätstheorie. Siehe auch Kovarianz, Abhängigkeit, Identitätstheorie, Materialismus, Reduktionismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Stalnaker über Supervenienz – Lexikon der Argumente

I 10
Supervenienz/Stalnaker: Supervenienz ist ein begriffliches Werkzeug für die Abtrennung des rein metaphysischen Teils einer reduktionistische These. Eine Menge von Tatsachen oder Eigenschaften superveniert auf einer anderen, wenn mögliche Welten (MöWe) oder mögliche Individuen, die sich in Bezug auf eine Eigenschaft exakt gleichen, sich notwendig auch in Bezug auf eine andere Eigenschaft gleichen.
>Gleichheit
.
I 11i
Supervenienz soll semantische von metaphysischen Fragen trennen.
>Semantik, >Metaphysik.
I 87
Supervenienz: Es gibt a) reduktionistische und b) nicht-reduktionistische Supervenienz. ((s) Aber jedenfalls keine semantische. Sie ist wie eine Spielart des Reduktionismus.)
I 98f
Supervenienz: Ethik: Supervenienz ist das Verhältnis von natürlichen und wertenden Eigenschaften.
>Ethik.
Moore: pro diese Unterscheidung.
Stalnaker: Wenn Supervenienz natürliche und wertende Eigenschaften unterscheide, ist das keine Reduktion. Denn sie isoliert nicht die metaphysische Komponente einer Theorie.
I 90
"Supervenienz" wird manchmal statt "Emergenz" gebraucht.
I 91
Def schwache Supervenienz/Stalnaker: Schwache Supervenienz findet man innerhalb einer möglichen Welt. Starke Supervenienz/Stalnaker: Starke Supervenienz findet man innerhalb einer oder in verschiedenen. Globale Supervenienz/Stalnaker: Globale Supervenienz ist, wenn irgend zwei mögliche Welten, die B-ununterscheidbar sind, auch A-ununterscheidbar sind. Globale Supervenienz muss verbessert werden. So ist sie nicht einmal hinreichend für schwache Supervenienz.
I 93
Ununterscheidbar: hier: Ununterscheidbar steht hier in Bezug auf eine Abbildungsfunktion von einer möglichen Welt zur anderen.
>Mögliche Welten.
I 99
Supervenienz: Supervenienz ist kontingent. Bsp Lewis: Druckbild aus schwarzen Punkten. Wenn wir einige farbige Punkte hinzufügen, können sich zwei Bilder in den globalen Eigenschaften unterscheiden, ohne sich in der Verteilung der (schwarzen) Punkte zu unterscheiden.
Globale Eigenschaft: allgemeiner: Dieselben globalen Eigenschaften, die beim einfarbigen Druckbild auf der Verteilung von Punkten supervenieren (r.B. Symmetrie), werden auch angewendet auf andere Dinge als einfarbige Druckbilder, und wegen dieser weitergehenden Anwendungsmöglichkeit, sind sie als globale Eigenschaft (z.B. Symmetrie) nicht durch das Druckbild definierbar.
I 99
Supervenienz: Die Eigenschaften, die wir supervenient nennen, sind die abstrakteren.
Abstraktheit.
I 101
SchifferVsSupervenienz: Supervenienz ist als metaphysische These mysteriös.
>Supervenienz/Schiffer.
I 103
Humesche Supervenienz/Materialismus: These: Gesetze und Kausalkräfte supervenieren auf Regularitäten. Humesche Supervenienz: Die Humesche Supervenienz braucht Kriterien für Querwelteinidentität.
>Querweltein-Identität, >Humesche Supervenienz.
I 104
Supervenienz: These: Tatsachen über momentane Zustände sind alle Tatsachen. Der Rest ist eine Frage der Redeweise.
I 105
Unendlich/Sprache/stärker/schwächer/Supervenienz/Stalnaker: Eine angenommene unendliche Sprache liefert eine zu schwache Supervenienz, denn dann kann man willkürliche Eigenschaften definieren.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

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