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Terminologien: Hier werden Besonderheiten des Sprachgebrauchs der einzelnen Autoren erklärt. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Martin Heidegger über Terminologien – Lexikon der Argumente
Aus M. Heidegger. Sein und Zeit. Berlin 2006 Ableben: Uneigentliche Form des Todes (Furcht vor dem Ableben, Angst vor Tod) Alltäglichkeit: (Durchschnittlichkeit) Ausgangspunkt für alle Untersuchungen (vom Ontischen zum Ontologischen) Angst: Angst vor In der Welt Sein - Angst um In der Welt Sein (führt zum eigentlichen in der Welt sein können) - das »Wovor« der Angst ist »nichts und nirgends« aber immer »schon da« Ausstand: z. B. Schulden. Tod steht nicht aus, sondern ist immer schon da (faktisch) Besorgen: Alltäglicher Umgang mit Zeuge (Umsicht) aber auch »Sein des Daseins zur Welt« Bestand: Nicht Substantialität einer Substanz, sondern Selbständigkeit des existierenden Selbst Bewandtnis: Seinscharakter des Zuhandenen, Verweisung, Dienlichkeit, Verwendbarkeit, ontologische Bestimmung des Seins - des innerweltlich Seienden cogito sum: nicht »ich denke« sondern »ich denke etwas« Dasein: Sein des Menschen Die Anderen: nicht: »der Rest der übrigen« sondern die, von denen man sich zumeist nicht unterscheidet Ekstasen der Zeitlichkeit: Zukunft; Gewesenheit; Gegenwart (»außer sich«, »an und für sich selbst« »auf zu« »zurück auf« »Begegnenlassen von«) Ende: Ende des Daseins nicht »Reife«; auch nicht »Vollenden« Entdecktheit: bezieht sich nicht auf Daseinsmäßiges Entschlossenheit: Ganzheit des Daseins: angstbereites sich entwerfen auf die eigens der Schuldigkeit (nicht Handeln!) - Sich Angst zumutendes nichtiges Grundsein einer Nichtigkeit Erschlossenheit : befindliches Verstehen Evidenz: erschließt nicht Existenzial: Die Strukturen des Seins betreffend Existenzialien: (statt Kategorien) das Dasein betreffend Existenziell: Das Sein betreffend Faktisch: Immer schon so und so entschieden Faktizität: Tatsächlich in der Welt, innerweltlich - Geschick (dazu gehören Verschlossenheit und Verdecktheit) »schon sein bei« Furcht: (Modus der Befindlichkeit) Herannahen innerhalb der Nähe (Furcht vor Alltäglichem, z. B. Gefahr) - vor innerweltlichen Seiendem Fürsorge: Seinscharakter des Mitseins Rücksicht, Nachsicht Geburt: existential ist die Geburt nicht vergangen und der Tod kein Ausstand Gerede: Absonderungen des Man Geschichtlichkeit: (eigentliche) »Wiederkehr des möglichen« Historie liefert keinen Maßstäbe für Wahrheit Gewaltsamkeit: Eroberung des Seins gegen Verdeckungstendenz Gewärtigen: uneigentliche Form der Zukunft (besorgen) ermöglicht die Erwartung Gewesenheit: solange Dasein existiert, ist es nie vergangen, aber immer schon gewesen Gewissen: Erzeugung des eigensten Seinkönnens (Erschlossenheit) »Gutes Gewissen« ist gar kein Gewissensphänomen Gewissenhabenwollen: existentielles Wählen einer Wahl Entschlossenheit - sich selbst wählen; Übernahme der Gewissenlosigkeit Gewissheit: resultiert aus dem Vorlaufen der Evidenz aus Vorhandenem überlegen Geworfenheit: Tatsache, dass wir uns die Existenz nicht selbst gewählt haben. Geworfenheit des Seins in sein »Da«: »dass es ist« (ohne woher und wohin) Geworfenheit: Tatsache, dass wir uns die Existenz nicht selbst gewählt haben Grund: Boden der bereiteten Möglichkeiten, aus dem man wählen muss Jemeinigkeit: »ich bin«, »du bist« Bedingung der Seinsmodi - eigentlich/uneigentlich, Unmöglichkeit der Vertretung im Tod Kategorien: nur auf Vorhandenes anwendbar »Man«: »Subjekt« der Alltäglichkeit, Daseinsweise der Alltäglichkeit (Existential) Metaphysik - HeideggerVsMetaphysik: es gibt grundsätzlich kein »Dahinter« Mitdasein: Dasein wesenhaft Mitdasein Mitsein: existential ontologische Bestimmung des Mitdaseins (Dasein umwillen Anderer) Möglichkeit: steht höher als Wirklichkeit Neugier: Entspringen der Gegenwart (uneigentliche) Form der Zeitigung Nicht: Existentialer Sinn der Geworfenheit Nichtigkeit: nicht auch wählen können (Entwurf, Geworfenheit) - nicht Mangel; gehört zur Möglichkeit eigensten Seinkönnens Ontisch: Frageweise der positiven Wissenschaften, die Existenz betreffend Ontologisch: Frage nach dem Sein es seien den (ursprünglicher) das Existenz Verständnis betreffend Ruf (Gewissensruf): Anruf des Daseins auf sein eigenstes Selbstseinkönnen. Aufruf zum eigenen Schuldigsein (Modus der Rede) sagt nichts aus. »Es ruft« Schicksal: das in der Entschlossenheit liegende fortlaufende Sichüberliefern an den Augenblick Schuldig: Grund-sein einer Nichtigkeit (Seinsart des Daseins) ursprünglich erst Verschuldung im alltäglichen; das Sein soll sich aus der Verlorenheit zurückholen Selbstheit: Weise zu existieren, nicht vorhandenes Seiendes Selbstsein: Modifikation des Man Seyn: Schreibweise im Spätwerk, Vs traditionelle Ontologie Situation: Das je in der Entschlossenheit erschlossene Da. (Eigentlich) - (Entschlossenheit bringt das Sein in die Situation) Sorge: Beweisweise des Daseins (Sinn)/ sich vorgenommen sein des Daseins zum Sein können, dass es ist. Bedingung der Möglichkeit des Freiseins Sterben: Dasein stirbt, solange es existiert in der Seinsweise des Verfallens Stimmung: Zurückbringen auf Subjekt/Objekt: bei Heidegger höchstens als Hilfsbegriffe verwendet (statt dessen Dasein und Vorhandensein) Substanz: Existenz ist die Substanz des Menschen Substanzialität: Seinscharakter der Naturdinge Tod: Eigenste, unbezüglichste, unüberholbare Möglichkeit - Eine Weise zu sein, die das Dasein übernimmt, als äußerstes Noch nicht immer schon einbezogen Uneigentlich: (Seinsmodus) Verfallenheit, »Unbewusstes« (kein benutzter Begriff) - Alltägliches Dasein (besorgend statt sorgend) Geschäftigkeit, Genussfähigkeit (nicht wertend) Verenden: Tiere verenden, sie sterben nicht Verfallenheit: Zustand des Daseins in der Alltäglichkeit (z. B. dem Gerede glaubend) Verschlossenheit: Geworfenheit, vor die das Dasein eigentlich gebracht werden kann, bleibt verschlossen kein Nichtwissen, sondern sie konstituiert die Faktizität des Daseins Vertretbarkeit: Seinsmöglichkeit des Miteinanderseins, geht nicht im Falle des Todes Vorhandensein: alles andere Sein Vorlaufen: Ermöglichen der Möglichkeit (Möglichkeit der eigentlichen Existenz) Wahrheit: Nichtübereinstimmung, sondern Hervortreten des Verborgenen (Aleithia, Apophansis) »Welt«: ontologisch: Charakter des Daseins selbst - ontologisch: das All des Seienden das innerhalb der Welt - vorhanden sein kann Welt: ontisch: »worin« man lebt (öffentlich und privat) Werden: z. B. Reifen einer Frucht Wiederholung: eigentliches Gewesensein (uneigentliches Vergessen) Zeitigung: kein Nacheinander der Ekstasen; Zukunft nicht später als Gewesenheit, diese nicht früher als Gegenwart Zeitlichkeit: Ursprünglich ontologischer Grund der Existenzialität des Daseins Zirkel: Grundstruktur der Sorge; Zuvor Seiendes in seinem Sein bestimmen müssen und auf diesem Grund die Frage nach dem Sein erst stellen. (Heidegger verwehrt sich gegen den Vorwurf des circulus vitiosus) Zuhandensein: Zeug (was im Besorgen begegnet) Zukunft: eigentlich endlich (gewisse Priorität gegenüber Gegenwart und Gewesenheit) auf sich zu_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 |