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Density Distribution Approach: Der Density Distribution Approach will individuelle Änderungen im Verhalten von Personen berücksichtigen und erklären, die sich in spezifischen Situationen gegenüber starr zugeschriebenen Charakterzügen ergeben können. Siehe auch Charakterzüge, Verhalten, Persönlichkeit, Situationen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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William Fleeson über Density Distribution Approach – Lexikon der Argumente
Corr II 228 Density Distribution Approach/Fleeson/Rauthmann/Schmitt: Fleeson (2001)(1) plädiert in seinem klassischen Artikel über Charakterzüge als Dichteverteilungen von Zuständen (engl. "density distribution of states") für die Integration dynamischer Persönlichkeitsprozesse in strukturelle Charakterzugmodelle. >Charakterzüge, >Dimensionaler Ansatz. II 229 Trotz dieser Unterstützung für das traditionelle Charakterzugmodell behauptet Fleeson, dass Charakterzüge nur begrenzte Persönlichkeitsbeschreibungen liefern, weil kurzfristige intra-individuelle Veränderungen in den Verhaltensmanifestationen von Charakterzügen ignoriert werden. Diese intra-individuellen Veränderungen sind, wie Fleeson im Einklang mit den dynamischen Persönlichkeitstheorien (Mischel & Shoda, 1998)(2) argumentiert, systematisch und zulässig. Sie spiegeln adaptive Reaktionen eines Individuums auf spezifische situative Gelegenheiten und Anforderungen wider. >Situationen, >Situationen/Mischel. Fleeson schlägt vor, dass umfassende Persönlichkeitsbeschreibungen die gleichzeitige Berücksichtigung sowohl von Charakterzügen als auch von Zuständen erfordern. Fleeson definiert Merkmale als Dichteverteilungen der Häufigkeit, mit der Zustände in einer bestimmten Intensität ausgedrückt werden. Mehrere intraindividuelle Dichteverteilungen von Einzelindividuen können zu einer interindividuellen Dichteverteilung aggregiert werden. Eine solche Dichteverteilung ist nomothetisch und beschreibt durchschnittliche innerpersönliche Charakterzug-Ausprägungen in Zuständen. >Nomothetisch/idiographisch. Bemerkenswert ist, dass sowohl intra- als auch interindividuelle Dichteverteilungen Prozesse innerhalb von Menschen beschreiben und verdichten. Alle diese Verteilungen haben unterschiedliche Parameter, die sich auf Extremwerte beziehen (...). (...) inter-individuelle Unterschiede können in einem nächsten Schritt durch Charakterzüge erklärt werden. [Z.B.] sollte Extraversion im Charakter Zustands-Extraversion vorhersagen. >Verhalten, >Extraversion. II 230 Ein solcher Ansatz zur Dichteverteilung der Persönlichkeit kann einige Dinge aufzeigen, die weder ein struktur- noch ein prozessorientierter Ansatz allein leisten kann. Erstens können die Zustandsstufen eines Individuums von der entsprechenden Charakterzugstufe abweichen und tun dies oft auch. Anders ausgedrückt lässt sich sagen, dass wir zu verschiedenen Zeiten des Tages in unseren Zuständen nicht unbedingt die Personen sind, die wir in unseren Charakterzügen sind. Zweitens erfasst die Charakterzugstufe oft zu einem großen Teil die durchschnittliche, häufigste oder typischste Zustandsstufe einer Person. II 231 Drittens treten kleine Abweichungen der Zustandsstufe von der Charakterstufe häufiger auf als große Abweichungen. Das bedeutet zum Beispiel, dass eine mäßig extravertierte Person mit einer Charakterzugstufe 4 in Extraversion auf einer 7-Punkte-Skala am häufigsten Verhalten der Stufe 4 und häufiger Verhalten der Stufen 3 und 5 im Vergleich zu Verhalten der Stufen 2 oder 6 zeigt. 1. Fleeson, W. (2001). Towards a structure- and process-integrated view of personality: Traits as density distributions of states. Journal of Personality and Social Psychology, 80, 1011–1027. 2. Mischel, W., & Shoda, Y. (1998). Reconciling processing dynamics and personality dispositions. Annual Review of Psychology, 49, 229–258. Rauthmann, John F.; Schmitt, Manfred: “Personality Traits as State Density Distributions Revisiting Fleeson (2001)”, In: Philip J. Corr (Ed.) 2018. Personality and Individual Differences. Revisiting the classical stuies. Singapore, Washington DC, Melbourne: Sage, pp. 224-244._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Fleeson, William
Corr I Philip J. Corr Gerald Matthews The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009 Corr II Philip J. Corr (Ed.) Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018 |