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Kehre: Die Kehre in der Philosophie Martin Heideggers bezieht sich auf eine Verlagerung seines Schwerpunkts von der Frage nach dem Sein zur Frage nach der Sprache. Diese Verschiebung wird in seinen späteren Werken wie Holzwege (1950) und Identität und Differenz (1957) deutlich. Siehe auch Sein, Nichts, M. Heidegger.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Martin Heidegger über Kehre – Lexikon der Argumente

Gadamer I 262
Kehre/Heidegger/Gadamer: Was Heidegger schließlich „die Kehre« nannte, war nicht eine neue Drehung in der Bewegung der transzendentalen Reflexion, sondern die Freisetzung und Durchführung (...) dieser Aufgabe: Nietzsches radikale Kritik am „Platonismus“ auf die Höhe der von ihm kritisierten Tradition zu heben, der abendländischen Metaphysik auf ihrem eigenen Niveau zu begegnen, die transzendentale Fragestellung als eine Konsequenz des neuzeitlichen Subjektivismus zu erkennen und zu überwinden (...).
>Platonismus
, >Subjektivismus, >F. Nietzsche.
Gadamer: Obwohl „Sein und Zeit“ die ontologische Unterbestimmtheit von Husserls Begriff der transzendentalen Subjektivität kritisch aufdeckte, hatte es die eigene Exposition der Seinsfrage selber noch mit transzendentalphilosophischen Mitteln formuliert. In Wahrheit bedeutete jedoch die Erneuerung der Seinsfrage, die sich Heidegger als Aufgabe gestellt hatte, dass er mitten im der Phänomenologie das unbewältigte Grundproblem der Metaphysik wiedererkannte, das
sich in letzter Aufgipfelung in dem Begriff des Geistes verbarg, wie ihn der spekulative Idealismus gedacht hat.
Heideggers Tendenz zielte daher durch die Kritik an Husserl hindurch auf die ontologische Kritik am spekulativen Idealismus. In seiner Grundlegung der „Hermeneutik der Faktizität“ (>Hermeneutik/Heidegger) überschritt er ebenso sehr den Begriff des Geistes, den der klassische Idealismus entwickelt hatte, wie das Themenfeld des durch die phänomenologische Reduktion gereinigten transzendentalen Bewusstseins.
Vgl. >E. Husserl.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hei III
Martin Heidegger
Sein und Zeit Tübingen 1993

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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