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Methode: ein Verfahren, auf das sich Teilnehmer an einer Diskussion oder einem Forschungsvorhaben geeinigt haben. Bei Verstößen gegen eine Methode wird vor allem die Vergleichbarkeit der Ergebnisse angezweifelt, da diese nicht mehr aus einer Menge mit einheitlich definierten Eigenschaften der Elemente stammen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Charles Darwin über Methode – Lexikon der Argumente
Gould I 189 Darwin vertrat die Ansicht, dass die Fossilfunde außerordentlich lückenhaft waren. Die Geschichte der meisten Fossilarten umfasst zwei Merkmale, die sich besonders schwer mit der Theorie einer allmählichen Veränderung vereinbaren lassen. I 190 1. Stasis: Die meisten Arten zeigen während ihrer Anwesenheit auf der Erde kaum Veränderung in der einen oder anderen Richtung. 2. Plötzliches Auftreten: In allen Lebensbereichen treten Arten nicht aufgrund unablässiger Veränderungen ihrer Vorläufer auf, sondern plötzlich und "voll ausgebildet". - - - Mayr I 160 Wie-Fragen/Mayr: Die unmittelbare Funktion führte zur Entdeckung der meisten Naturgesetze. Warum-Fragen/Darwin/Mayr: Warum-Fragen sind historisch, evolutionär, mittelbar. Warum-Fragen wurden erst durch Darwin wissenschaftlich legitimiert. Er brachte damit die gesamte Naturgeschichte in die Wissenschaft ein. - - - Dennett I 293 "Warum"-Fragen/Dennett: muss man stellen. Darwin zeigte uns, wie man sie beantworten kann. Dennett I 421 Extrapolation/DennettVsGould: Der Extrapolationismus wird ja gar nicht so töricht "rein" vertreten, wie Gould das annimmt. Er wurde auch von Darwin selbst vertreten, der aber eifrig bemüht war, sich von jenen Spielarten der Katastrophentheorie abzugrenzen, die der Theorie der Evolution im Weg standen: z.B. Sintflut. - - - Gould II 122 Methode/Darwin/Gould: Wie können wir in Bezug auf die Vergangenheit wissenschaftlich sein? Das wird in Darwins Buch über die Würmer deutlich. Vgl. >Einzelfallverursachung, >Kausalerklärungen. Gould II 123 Darwin stellte über die Würmer vor allem zwei Behauptungen auf(1): 1. Die Auswirkungen bei der Gestaltung des Bodens sind richtungsgebunden. Sie zerkleinern den Boden, der dann von der Erosion besser verteilt werden kann. Daher sind sanft gewellte Gegenden eher Zeichen von Wurmaktivität. 2. Sie formen den Humus, die oberste Schicht des Bodens und bilden damit eine Konstanz inmitten sonstiger ständiger Veränderung. Die Humusschicht wird nicht immer dicker, denn sie wird durch Druck nach unten verdichtet. Hier geht es um fortlaufende Veränderung innerhalb scheinbarer Stetigkeit: der Humus scheint immer gleich, wird aber ständig erneuert. Es gibt einen Kreislauf. Darwin: wir merken nicht, wie der eigene Boden uns unter den Füßen weggezogen wird. Gould II 129 Gould: Was ist, wenn die Beweise auf den statischen Gegenstand selber beschränkt sind? Wenn wir den Prozess der Bildung eben nicht beobachten können, können wir noch mehrere Stufen des Prozesses finden ? >Belege, >Beweise. Darwins Antwort: wir leiten die Geschichte von Unvollkommenheiten ab, die die Zwänge der Abstammung festhalten. Wenn Gott von Anfang an Orchideen auf den Zweck hin angelegt hätte, den ihre komplexen Organe jetzt innehaben, hätte er sie sicher viel einfacher gemacht. 1. Charles Darwin: The formation of vegetable mould, through the action of worms, with observations on their habits. London: John Murray, 1881_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |