Psychologie Lexikon der Argumente

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Denken: Denken ist ein kognitiver Prozess, der geistige Aktivitäten wie Argumentation, Problemlösung, Entscheidungsfindung, Vorstellungskraft und Begriffsbildung umfasst. Diese Operationen ermöglichen es dem Einzelnen ermöglichen, Informationen zu verarbeiten, seinen Erfahrungen einen Sinn zu geben und mit der Welt um ihn herum zu interagieren.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Denken – Lexikon der Argumente

I 430
Denken/Gadamer: [Aus der Trinitätslehre (und implizit aus der Scholastik) können wir für unser hermeneutisches Problem etwas lernen]: Die innere Einheit von Denken und Sichsagen, die dem
trinitarischen Mysterium der Inkarnation entspricht, schließt in sich, dass das innere Wort des Geistes nicht durch einen reflexiven Akt gebildet wird. Vgl. >Trinität/Gadamer
, >Wort Gottes.
Wer etwas denkt, d. h. sich sagt, meint damit das, was er denkt, die Sache. Er ist also auf sein eigenes Denken zurückgerichtet, wenn er das Wort bildet. Das Wort ist wohl das Produkt der Arbeit seines Geistes. Er bildet es in sich fort, sofern er den Gedanken aus und zu Ende denkt. Im Unterschied zu sonstigen Produkten verbleibt es aber ganz im Geistigen. So entsteht der Anschein, als handelte es sich um ein Verhalten zu sich selbst und als wäre das Sich-Sagen eine Reflexion. In Wahrheit ist es das nicht, wohl aber liegt in dieser Struktur des Denkens begründet, warum sich das Denken auf sich selber reflexiv zu richten und sich so gegenständlich zu werden vermag.
Innerlichkeit/Gadamer: Die Innerlichkeit des Wortes, die die innige Einheit von Denken und Sprechen ausmacht, ist die Ursache dafür, dass der direkte, unreflektierte Charakter des „Wortes“ leicht verkannt wird. Wer denkt, schreitet nicht vom Einen zum Anderen, vom Denken zum Sichsagen fort. Das Wort entsteht nicht in einem vom Denken noch freien Bereich des Geistes (in aliquo sui nudo). Daher rührt der Anschein, dass das Bilden des Wortes einem Sich-auf-sich-selbst-Richten des Geistes entstammt.
Reflexion: In Wahrheit ist bei der Bildung des Wortes keine Reflexion tätig. Denn das Wort drückt gar nicht den Geist, sondern die gemeinte Sache aus. Ausgangspunkt der Bildung des Wortes ist der Sachgehalt selbst. (die species), der den Geist erfüllt.
>Wörter, >Wortbedeutung.
Ausdruck/Bezugnahme: Das Denken, das seinen Ausdruck sucht, ist nicht auf den Geist, sondern auf die Sache bezogen. So ist das Wort nicht Ausdruck des Geistes, sondern geht auf die similitudo rei.
>Bezug/Referenz.
Ähnlichkeit: Der gedachte Sachverhalt (die species) und das Wort sind es, die auf das engste zusammengehören.
>Ähnlichkeit.
Ihre Einheit ist so eng, dass das Wort nicht neben der species als ein zweites im Geiste Platz greift, sondern das ist, worin die Erkenntnis sich vollendet, d. h. worin die species ganz gedacht wird.
Vgl. >Wort/Thomas.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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