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Ursachen: Ob etwas eine physische Ursache von etwas ist, hängt ab von der Getrenntheit zweier Gegenstände oder Prozesse, die als Ursache und Wirkung identifiziert werden sollen sowie der Übertragung von Energie. Ob dieses Verhältnis zustande kommt, ist demnach kontingent. Sprachlich betrachtet ist das Verhältnis von Ursache und Wirkung dagegen ein notwendiges Verhältnis, da der Begriff Ursache nur auf etwas angewendet wird, das eine Wirkung hat. Siehe auch de re, de dicto, Notwendigkeit, Kontingenz, Kausalität, Wirkung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ernst Mayr über Ursachen – Lexikon der Argumente

I 101
Ursache/Biologie: Es kann schwierig oder sogar unmöglich sein, genau die Ursache in einer Wechselwirkung komplexer Systeme ausfindig zu machen.
>Kausalität
, >Wirkung.
I 102
Strenge Kausalität lässt sich gewöhnlich ausmachen, wenn man rückblickend bei jedem Schritt der Aktionskette die gewählte Option betrachtet. Rückblickend lassen sich selbst zufällig gewählte Komponenten als kausal ansehen.
>Kausalerklärung.
I 102
Ursachen/Mayr: Jedes Phänomen ist Ergebnis zweier Ursachen, einer mittelbaren (evolutionären, "warum"; genetisches Programm) und einer unmittelbaren (funktionalen; "wie").
I 103
Ursache: In der unbelebten Welt gibt es nur eine Art von Ursachen, die der Naturgesetze (oft in Kombination mit zufälligen Vorgängen).
>Naturgesetze, >Zufall, >Notwendigkeit, >Anfangsbedingungen.
I 162
Ursache: Bsp "mittelbare Ursache": Wahl einer gemäßigten Jahreszeit für die Aufzucht der Jungen.
Mittelbare Ursache: Fülle der Nahrung
Unmittelbare Ursache: Länge der Tage.
I 163
Ursache/Paul Weiss/Mayr: Alle biologischen Systeme haben zwei Seiten: sie sind sowohl kausale Mechanismen als auch Produkte der Evolution.(1)
I 165
Ursache/Biologie: unmittelbare Ursachen wirken sich auf den Phänotyp aus: Morphologie und Verhalten, mechanisch, hier und heute, Entschlüsselung eines genetischen Codes. Die Entdeckung dieser Mechanismen geschieht durch Experimente.
Mittelbare Ursachen: wirken auf den Genotyp. Sie sind probabilistisch, über lange Zeitperioden wirksam und entstanden. Entstehung und Veränderung von genetischen Programmen. Entdeckung durch Schlussfolgerungen aus historischen Darstellungen.
>Terminologie/Mayr.

1. P. Weiss (1947). The Place of Physiology in the Biological Sciences. In: Federation Proceedings 6, p. 523-525.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mayr I
Ernst Mayr
Das ist Biologie Heidelberg 1998

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