Psychologie Lexikon der Argumente

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Unterscheidungen, Philosophie: Hier geht es unter anderem um die Frage, was an Gegenständen unterschieden werden muss, damit sie als getrennte Gegenstände gezählt werden können. Eine Unterscheidung durch die Angabe von Eigenschaften ist nur sinnvoll, wenn alle Eigenschaften vollständig bestimmt sind. Ein Gegenstand wird jedoch nicht dadurch zu einem anderen Gegenstand, dass verschiedene Beschreibungen von ihm gegeben werden. Wenn Ebenen (z.B. Physisches und Psychisches) unterschieden werden sollen, müssen diese Ebenen eindeutig beschrieben werden können. Eine Möglichkeit der Unterscheidung ist die Angabe von Raumzeit-Koordinaten. Siehe auch Identität, temporale Identität, Ähnlichkeit, Teilidentität, Überlappen, Zählen, Bestimmtheit, Unbestimmtheit, Beschreibungsebenen, Stufen, Vierdimensionalismus, Weltlinien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ruth Millikan über Unterscheidungen – Lexikon der Argumente

I 272
Def Ausschließlichkeitsklasse/Unterscheidung/Millikan/(s): („contrary range“, s.o. I 197) Klasse von Eigenschaften, die eines Substanz oder ein Individuum haben kann, im Gegensatz zu anderen. Bsp Schmelzpunkt, Bsp Atomgewicht usw. Ein Ding kann nicht mehrere Schmelzpunkte oder mehrere Atomgewichte haben.
Nicht jedes Ding kann aber Eigenschaften aus jeder Ausschließlichkeitsklasse haben.
Bsp Menschen haben kein Atomgewicht.
Eigenschaften: ihre Identität leitet sich aus der Konstellation von Ausschließlichkeitsklassen her. Bsp Lebewesen: Geburtsdatum, Alter, Gewicht, usw. aber nicht elektrische Leitfähigkeit usw.
Individuum/Gegenstand/Eigenschaft/(s): ein Gegenstand ist also durch mehrere Dimensionen bestimmt: er kann nicht aus allen Ausschließlichkeitsklassen eine Eigenschaft haben, aber wenn er aus einer Ausschließlichkeitsklasse eine Eigenschaft hat, dann kann er aus dieser Ausschließlichkeitsklasse keine zweite Eigenschaft haben.
Entsprechend: wenn eine Eigenschaft aus einer Ausschließlichkeitsklasse vorliegt, weiß man dass 1. alle anderen Eigenschaften aus derselben Ausschließlichkeitsklasse nicht in Frage kommen, 2. dass einige Ausschließlichkeitsklassen nicht in Frage kommen weil sie nicht zu der Art von Gegenstand gehören können, zu denen eine Eigenschaft aus der schon festgestellten Ausschließlichkeitsklasse gehört. Bsp Geburtsdatum und Schmelzpunkt.
>Identifikation/Millikan
, >Spezifizierung, >Individuation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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