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Vitalismus: Vertreter des Vitalismus nahmen an, dass Leben als eine Art Prinzip zur unbelebten Materie hinzukäme, das diese von unorganischer zu organischer Materie verwandelt. Ein Lebensprinzip hatte schon Aristoteles mit seinem Begriff der entelecheia angenommen, die ihr Ziel in sich selbst hat.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ernst Mayr über Vitalismus – Lexikon der Argumente

I 29
Vitalisten/Vitalismus/Mayr: Vitalisten nehmen eine Zweckmäßigkeit der Natur an. ((s) Vor Kant).
>Zweckmäßigkeit
.
"Protoplasma": Von den Vitalisten angenommene, besondere Substanz, die der unbelebten Materie fehle.
I 31
Lebenskraft, "élan vital".
Fluidum: (keine Flüssigkeit).
Debatte "Präformations-"/"Epigenesistheorie" 2. Hälfte 18. Jahrhunderts.
Präformationisten: glaubten, dass die Teile eines adulten Individuums bereits zu Beginn seiner Entwicklung in kleinerer Form vorliegen. (Caspar Friedrich Wolff widerlegte Präformation brauchte dazu die Annahme einer kausalen Kraft "vis essentialis").
I 33
Epigenese: Epigenetiker nahmen an, dass sie als Produkte einer Entwicklung erscheinen, nicht schon zu Beginn.
>Terminologie/Mayr.
Blumenbach lehnte "vis essentialis" ab und sprach von "Bildungstrieb" der nicht nur im Embryo, sondern auch bei Wachstum, Regeneration und Fortpflanzung eine Rolle spiele.
I 35
Selektionstheorie: Die Selektionstheorie machte den Vitalismus überflüssig: Ernst Haeckel: "Wir erkennen in Darwins Selektion den entscheidenden Beweis für die ausschließliche Wirksamkeit mechanischer Ursachen im gesamten Bereich der Biologie...definitives Ende aller teleologischen und vitalistischen Interpretationen von Organismen".(1)
I 35
Protoplasma: die Suche nach ihm förderte einen blühenden Zweig der Chemie: die Kolloidchemie. Es wurde schließlich entdeckt, dass es kein Protoplasma gibt! Wort und Konzept verschwanden.
Leben: es wurde möglich, es anhand von Molekülen und ihrer Organisation zu erklären!
Organisch/Anorganisch: 1828 wurde Harnstoff synthetisiert: Das war der erste Nachweis für die künstliche Umwandlung von anorganischen Bestandteilen in ein organisches Molekül!
I 38
Vitalismus: Eigenartiges Phänomen: unter den Physikern des 20. Jahrhunderts kamen vitalistische Vorstellungen auf.
Niels Bohr: In Organismen könnten bestimmte Gesetze wirken, die in unbelebter Materie nicht anzutreffen seien.
Bohr suchte in der Biologie nach Belegen für seine Komplementarität und zog einige verzweifelte Analogien heran.
MayrVsBohr: Da gibt es wirklich nichts, was in Betracht kommt. (Z.B. Unschärfe gibt es nur im subatomaren Bereich).
Vgl. >Eccles/Popper.


1. E. Haeckel (1869/1879). Über Entwicklungsgang und Aufgabe der Zoologie. In. Jeanuische zeitung 5 s. 353-370.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mayr I
Ernst Mayr
Das ist Biologie Heidelberg 1998

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