Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Gerechtigkeit: Gerechtigkeit kann als die faire und unparteiische Behandlung aller Menschen verstanden werden. Sie wird oft mit dem Gesetz in Verbindung gebracht. Einige Schlüsselelemente sind Fairness, Gleichheit, Verhältnismäßigkeit und Verantwortlichkeit. Siehe auch Recht, Rechte, Gleichheit, Unparteilichkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Sigmund Freud über Gerechtigkeit – Lexikon der Argumente

Rawls I 539
Gerechtigkeit/Missgunst/Neid/Freud/RawlsVsFreud/Rawls: bei seiner Erklärung des Entstehens des Gerechtigkeitssinns verwechselt Freud Missgunst und Ressentiment (Siehe Ressentiment/Rawls).
Gerechtigkeitssinn/Freud/Rawls: Freud bemerkt, dass der Gerechtigkeitssinn aus Neid und Missgunst entsteht. Während einige Mitglieder einer sozialen Gruppe eifersüchtig (jealously) darauf bedacht sind, ihre Vorteile zu sichern, versuchen die Benachteiligten durch Missgunst bewegt, ihnen diese Vorteile zu rauben. Am Ende stellen alle fest, dass sie sich nicht alle mit feindseligen Gefühlen verfolgen können, ohne sich selbst damit zu schädigen. Als Kompromiss einigen sie sich auf Gleichbehandlung. So ist die Bildung des Gerechtigkeitssinns eine Reaktion; eine Transformation aus Neid und Missgunst in ein soziales Gefühl. Freud nimmt an, dass dies im Kindergarten und anderen sozialen Umständen gelernt wird.
RawlsVsFreud: das setzt voraus, dass die ursprünglichen Einstellungen richtig beschrieben sind.
I 540
In der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft nehmen wir aber nicht an, dass die Mitglieder von Neid und Missgunst angetrieben werden. Wenn Kinder Gefühle wie Missgunst oder Neid zeigen, können wir auch annehmen, dass sie aus einem Ressentiment entstehen, d.h. aus dem Gefühl, das gegen ein Gerechtigkeitsprinzip verstoßen wurde. (Siehe Ressentiment/Rawls). (Vgl. J. N. Shklar, Men and Citizens, (Cambridge, 1969), p. 49.)
Gerechtigkeit/Freud/Rawls: was Freud meint, ist, dass die Energie die zur Ausbildung des Gerechtigkeitssinns führt, aus der Energie von Neid und Missgunst stammt und dass ohne diese Energie es kein Bedürfnis nach dem Herstellen von Gerechtigkeit gäbe.


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Freud I
S. Freud
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse Hamburg 2011

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z