Psychologie Lexikon der Argumente

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Spracherwerb, Philosophie: Hier geht es um die Erforschung der Bedingungen und Vorgänge des Lernens von Sprache und die mögliche Entwicklung von Theorien über diesen Bereich. Siehe auch Sprachentstehung, Sprache, Sprachregeln, Transformationsgrammatik, Tiefenstrukturen, Oberflächenstrukturen, Grammatik, Universalgrammatik, Syntax, Semantik, Lernen, Gedächtnis.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Gärdenfors über Spracherwerb – Lexikon der Argumente

I 6/7
Spracherwerb/Yu/Smith/Gärdenfors: (Yu and Smith 2012, p.3)(1) These: Die referentielle Mehrdeutigkeit wird oft übertrieben. Das Lernen von Wörtern geschieht oft im Kontext eines direkten Umgangs mit Gegenständen.
I 53
Spracherwerb/Deacon/Kirby/Hurford/Gärdenfors: Deacon (1997)(2) sowie Kirby and Hurford (2002)(3) These: Eine Sprache, die Generationen überlebt, muss für Kinder leicht lernbar sein.
Gärdenfors: Dieses epistemische Kriterium legt Beschränkungen für die mögliche Strukturierung der Semantik einer Sprache fest. Mit anderen Worten: wie Wörter gelernt werden, ist ausschlaggebend dafür, was sie bedeuten.
Lernen: Gewisse Bereich sind wahrscheinlich grundlegender als andere, vor allem in sensomotorischen Programmen. Spelke (2000)(4), Spelke & Kinzler (2007)(5) haben vier Kernsysteme des Wissens identifiziert:
(i) visuell-räumliche Strukturen
(ii) Gegenstände und ihre Interaktionen
(iii) Handlungen und ihre Ausrichtung
(iv) Zahlen und Ordnungssysteme.
I 66
Spracherwerb/Gärdenfors: Bildungsthese/establishment thesis:
Wenn ein Wort aus einem (semantischen) Bereich während einer Entwicklungsperiode gelernt wird, sollten andere (verbreitete) Wörter aus demselben Bereich ungefähr in demselben Zeitabschnitt gelernt werden.

1. Yu, C., & Smith, L. B. (2012). Embodied attention and word learning by toddlers. Department of Psychological and Brain Sciences Cognitive Science Program, Indiana University.
2. Deacon, T. W. (1997). The symbolic species. London: Penguin Books.
3. Kirby, S., & Hurford, J. (2002). The emergence of linguistic structure: An overview of the iterated learning model. In A. Cangelosi & D. Parisi (Eds.), Simulating the evolution of language (pp. 121–148). London: Springer.
4. Spelke, E. S. (2000). Core knowledge. American Psychologist (November): 1233–1243.
5. Spelke, E. S., & Kinzler, K. D. (2007). Core knowledge. Developmental Science, 10, 89–96.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

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