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Pareto-Optimum: Ein Pareto-Optimum ist ein Zustand, in dem niemand besser gestellt werden kann, ohne dass jemand anderes schlechter gestellt wird. Es ist ein Zustand, in dem alle Ressourcen auf die effizienteste Weise verteilt werden. Siehe auch Effizienz, Strategien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Pareto-Optimum – Lexikon der Argumente

Gaus I 106
Pareto-Optimum/utilitaristischer Liberalismus/Sen/Gaus: (...) das Pareto-Kriterium vermeidet das von Rawls identifizierte Problem: das Wohl der wenigen zugunsten der vielen zu opfern, wird ausgeschlossen. Somit scheint der paretische "Welfareism" (von engl. "Wohlfahrt") zumindest mit dem Liberalismus vereinbar zu sein.
>Pareto-Optimum/Rawls.
SenVs: Amartya Sen hat jedoch bewiesen, dass dies nicht unbedingt der Fall ist. Sen (1970)(1) zeigt, dass, wenn Rechte so verstanden werden, dass sie dem Einzelnen die Autorität verleihen, zwischen mindestens zwei Sozialstaaten zu entscheiden, dann, wenn es zwei Rechteinhaber gibt, liberale Rechte mit dem uneingeschränkten Paretischen Welfareism in Konflikt geraten können. Einige haben die von Sen vorgenommene Charakterisierung von Rechten als Zuständigkeitsbereiche für die Auswahl von Sozialstaaten angefochten (zur Diskussion siehe Mueller, 2003(2): 650-51); neuere Arbeiten zur Theorie der Rechte haben jedoch die unabhängige Plausibilität einer solchen Zuständigkeitstheorie gezeigt (Mack, 2000(3); Gaus, 1996(4): 199-204).
Gaus: Das Ergebnis von Sen ist wichtig, da es zeigt, dass im Prinzip selbst eine sehr minimale Form des Welfareism mit dem Liberalismus unvereinbar sein kann. Ganz allgemein haben Louis Kaplow und Steven Shavell (2002)(5) in jüngster Zeit argumentiert, dass fast jedes nicht welfareistische Prinzip mit dem Pareto-Kriterium in Konflikt geraten kann.

1. Sen, Amartya K. (1970) ‘The impossibility of a Paretian liberal’. Journal of Political Economy, 78 (Jan./Feb.): 152–7.
2. Mueller, Dennis C. (2003) Public Choice III. Cambridge: Cambridge University Press.
3. Mack, Eric (2000) ‘In defense of the jurisdiction theory of rights’. The Journal of Ethics, 4: 71–98.
4. Gaus, Gerald F. (1996) Justificatory Liberalism: An Essay in Epistemology and Political Theory. Oxford: Oxford University Press.
5. Kaplow, Louis and Steven Shavell (2002) Fairness versus Welfare. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Gaus, Gerald F. 2004. „The Diversity of Comprehensive Liberalisms.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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