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Filterblasen: Filterblasen sind digitale Echokammern, die von Algorithmen geschaffen werden und Online-Inhalte auf die Vorlieben und das bisherige Verhalten der Nutzer zuschneiden. Sie schränken den Kontakt mit unterschiedlichen Standpunkten ein und präsentieren Informationen, die mit den bestehenden Überzeugungen der Nutzer übereinstimmen. Diese selektive Darstellung kann Vorurteile verstärken, den Einzelnen von kontrastierenden Perspektiven isolieren und zu einer Verengung der Informationsquellen und Weltanschauungen beitragen. Der Begriff "Filterblase" wurde von dem Internetaktivisten Eli Pariser in seinem 2011 erschienenen Buch "The Filter Bubble What the Internet Is Hiding from You" geprägt. Siehe auch Falschinformationen, Fake News, Internet, Internetkultur, Vorurteile.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Cass R. Sunstein über Filterblasen – Lexikon der Argumente

I 8
Filterblasen/Terminologie/Sunstein: Sunstein gebraucht den Ausdruck „Informationskokon“ (information cocoon) für das, was Elie Pariser später „Filterblasen“ (filter bubbles) nannte.
>E. Pariser
.
Medien/Negroponte: Nicholas Negroponte prophezeite schon früh das Entstehen einer völlig personalisierten Zeitung, „Daily Me“ in der jeder von uns nur das auswählt, was er mag und was ihn interessiert.(1)
>N. Negroponte.
SunsteinVsNegroponte: Das Hauptproblem ist dabei Herausbildung von Informations-Universen (information cocoons) in denen wir nur noch das hören, was wir selbst gewählt haben und was uns behagt.
>Filterblasen/Pariser.
I 9
Problem/Sunstein: Eine Firma wird mit Informationskokons nicht gut gedeihen, wenn die eigenen Entscheidungen nicht von innen heraus hinterfragt werden.
((s) Von innen heraus mit Informationen, die außen gewonnen wurden - eine Herausforderung von außen würde erst zu spät erfolgen, wenn die Firma aufgrund ihrer Selbstbezogenheit Schwächen zeigt).
I 13
Gruppendiskussionen/Gruppendruck: Ein Beispiel dafür wird in einem Bericht über die NASA deutlich. (2) Danach ist es schwierig, Minderheiten zu ermutigen, ihre Meinung zu äußern oder schlechte Neuigkeiten bekannt zu geben statt sie zu verbergen.

1. Nicholas Negroponte, Being Digital (New York: Vintage, 1995), 153. In Cass R. Sunstein, Republic.com (Princeton, NJ: Princeton University Press, 2001), I extend and explore this possibility.
2. Columbia Accident Investigation Board, NASA, The Columbia Accident Investigation Board Report, 2003, 97–204, available at http://www.nasa.gov/columbia/home/CAIB_Vol1.html. p. 4.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Sunstein I
Cass R. Sunstein
Infotopia: How Many Minds Produce Knowledge Oxford 2008

Sunstein II
Cass R. Sunstein
#Republic: Divided Democracy in the Age of Social Media Princeton 2017

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