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Demokratie: Die Demokratie ist ein Regierungssystem, in dem das Volk die Macht hat, seine Führer zu wählen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie es regiert wird. Sie beruht auf den Grundsätzen der Gleichheit, Freiheit und Beteiligung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

James S. Fishkin über Demokratie – Lexikon der Argumente

Surowiecki I 330
Demokratie/Politik/Deliberation/Kommunikation/Fishkin/Surowiecki: Fishkin organisierte 2003 ein Zusammentreffen von 343 Menschen in Philadelphia, die sorgfältig ausgesucht worden waren, um einen Querschnitt der amerikanischen Bevölkerung abzubilden. (1)
Fishkin erfand die „deliberative Meinungsumfrage“aus der Idee heraus, dass politische Diskussion nicht auf Spezialisten oder Angehörige der politischen Klasse beschränkt bleiben dürfte und dass dazu auch keine Notwendigkeit besteht. Solche Aktionen sind seitdem in hunderten von Großstädten in der Welt durchgeführt worden.
Surowiecki I 331
Bei hinreichenden Informationen und der Chance, die Dinge mit ihresgleichen zu bereden, sind gewöhnliche Bürger sehr wohl in der Lage, komplizierte Sachverhalte zu verstehen und sinnvoll zwischen verschiedenen Standpunkten zu wählen.
Richard PosnerVsFishkin/PosnerVsAckerman: es sei eine falsche Erwartung, dass solche Diskussionsveranstaltungen Amerikaner zu Vorbildern von Vernunft und Bürgertugend machen könnten. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten bilde eine „zutiefst philisterhafte Gesellschaft“ „Die Bürger haben wenig Geschmack an Abstraktionen, wenig Zeit und noch weniger Neigung, einen beachtlichen Teil ihrer Freizeit damit zu verbringen, sich zu informierten und zu verantwortungsbewussten Wählern auszubilden.« Und weiter: »Es ist sehr viel schwieriger, sich eine solide Vorstellung von dem für die ganze Gesellschaft Notwendigen zu machen, als sich darüber im Klaren zu sein, wo die eigenen Interessen liegen.« (2)
Demokratie/Surowiecki: bei dem Streit zwischen Posner und Fishkin geht es um die Frage, was wir überhaupt unter Demokratie verstehen: haben wir eine Demokratie, weil sie
a) Menschen ein Gefühl vermittelt, in alles einbezogen zu sein und ihr Leben selbst bestimmen zu können,
Surowiecki I 332
und sie darum zur politischen Stabilität beiträgt? Oder
b) Weil die Bürger das Recht haben, sich selbst zu regieren, auch wenn sie dieses Recht auf eine lächerliche Weise nutzen? Oder
c) Weil die Demokratie ein ausgezeichnetes Instrument darstellt, um intelligente Entscheidungen zu treffen und die Wahrheit aufzudecken?

1. Eine ähnliche Idee wird vorgetragen in: James Fishkin, Democracy and Deliberation (Yale University Press, New Haven 1952), sowie in: Fishkin, The Voice of the People – Public Opinion and Democracy (Yale University Press, New Haven 1996). Die »National Issues Convention« fand landesweit beträchtliche Aufmerksamkeit; ein Ausschnitt von fünf Stunden wurde live auf PBS und C-SPAN übertragen. Bruce Ackerman und James Fishkin umrissen ihre Idee von einem Tag der politischen Meinungsbildung in »Deliberation Day«, einer Abhandlung, die sie vortrugen auf der Konferenz »Deliberating About Deliberative Democracy« an der University of Texas (Februar 2000). Siehe auch Ackerman und Fishkin, Deliberation Day (Yale University Press, New Haven 2004).
2. Richard Posner, Law, Pragmatism, and Democracy (Harvard University Press, Cambridge 2003), S. 131 f., 164.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolFishk I
James S. Fishkin
Democracy and Deliberation: New Directions for Democratic Reform New Haven 1993

Surowi I
James Surowiecki
Die Weisheit der Vielen: Warum Gruppen klüger sind als Einzelne und wie wir das kollektive Wissen für unser wirtschaftliches, soziales und politisches Handeln nutzen können München 2005

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