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Kosten: In den Wirtschaftswissenschaften stellen die Kosten die Ressourcen oder Opfer dar, die für die Produktion von Waren oder Dienstleistungen aufgewendet werden. Dazu gehören explizite Kosten (direkte Ausgaben wie Löhne, Materialien) und implizite Kosten (Opportunitätskosten, wie z. B. entgangene Alternativen). Die Kosten beeinflussen Produktionsentscheidungen, Preisstrategien und die gesamtwirtschaftliche Effizienz, die für die Bewertung der Rentabilität und die Ressourcenzuweisung von wesentlicher Bedeutung sind.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

James M. Buchanan über Kosten – Lexikon der Argumente

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Kosten/Buchanan/Konstitutionen/Konstitutionalle Ökonomie/Voigt: Abweichungen vom Einstimmigkeitsprinzip könnten bei einem Entscheidungsprozess über die Produktion von Kollektivgütern vorkommen, dies wäre aber nur im Rahmen des Buchanan-Modells möglich, solange die Verfassung selbst eine Entscheidungsregel unterhalb der Einstimmigkeit vorsieht. Abweichungen von der Einstimmigkeitsregel müssten auf einer Bestimmung beruhen, die einstimmig zustande gekommen ist. Genau diese Idee wird im Calculus of Consent (Buchanan und Tullock, 1962)(1) ausführlicher entwickelt. Dort interessieren sich Buchanan und Tullock für die Wahl von Entscheidungsregeln und führen drei Kostenkategorien ein, um diese Wahl einem rationalen Kalkül zu unterwerfen.
1) Externe Kosten sind die Kosten, die das Individuum als Folge der Handlungen anderer zu tragen erwartet, über die es keine direkte Kontrolle hat. Bei weniger inklusiven Entscheidungsregeln wird erwartet, dass sie höhere externe Kosten verursachen. Sie erreichen ihr Maximum, wenn ein einzelnes Individuum verbindliche Entscheidungen für die gesamte Gesellschaft trifft.
2) (...) Entscheidungskosten, [sind Kosten,] die das Individuum als Folge seiner eigenen Teilnahme an einer organisierten Aktivität erwartet. Diese Kosten beinhalten nur die geschätzten Kosten der Teilnahme an Entscheidungen, wenn die Zustimmung von zwei oder mehr Individuen erforderlich ist. Es wird angenommen, dass diese Kosten mit der Einbeziehung zunehmen.
Mit anderen Worten: Je höher die erforderliche Mehrheit ist, um zu einer Entscheidung zu gelangen, desto höher sind die Entscheidungskosten. Es gibt also einen Trade-off, weil es unmöglich ist, externe Kosten und Entscheidungskosten gleichzeitig zu minimieren. Buchanan und Tullock gehen mit diesem Trade-off um, indem sie diese beiden Kostenkategorien zu einer dritten Kategorie zusammenfassen,
3) die Kosten der sozialen Interdependenz, oder einfach Interdependenzkosten. Für rein private Aktivitäten sind diese gleich Null. Nach Buchanan und Tullock wird sich ein rationales Individuum, das mit Fragen der Verfassungswahl konfrontiert ist, für deren Minimierung entscheiden. Das Minimum der Interdependenzkosten hängt von dem betrachteten Politikbereich ab. Dies impliziert, dass verschiedene Politikbereiche
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mit unterschiedlichen Mehrheitsverhältnissen ausgestattet werden. Die Mehrheitsanforderungen werden wiederum einstimmig beschlossen.
>Konsens/Konstitutionelle Ökonomie
, >Effizienz/Konstitutionelle Ökonomie, >Staatliche Strukturen/Konstitutionelle Ökonomie.

1. Buchanan, J. M. and G. Tullock (1962). The Calculus of Consent - Logical Foundations of Constitutional Democracy. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press.

Voigt, Stefan. “Constitutional Economics and the Law”. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconBuchan I
James M. Buchanan
Politics as Public Choice Carmel, IN 2000

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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