Wirtschaft Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Arbeitsteilung: Arbeitsteilung ist die Aufteilung einer Gesamtaufgabe in einzelne Teilaufgaben, die von verschiedenen Personen oder Gruppen ausgeführt werden. Dies führt zu einer Spezialisierung der Arbeit. Sie steigert die Effizienz durch die Zuweisung spezifischer Rollen auf der Grundlage von Fachwissen, verkürzt den Zeitaufwand und erhöht die Produktivität. Siehe auch Arbeit, Effizienz.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Émile Durkheim über Arbeitsteilung – Lexikon der Argumente

Habermas IV 173
Arbeitsteilung/Durkheim/Habermas: Durkheim gebraucht den Begriff der Arbeitsteilung im Sinne einer strukturellen Differenzierung gesellschaftlicher Systeme. Die funktionale Differenzierung von Berufsgruppen hat auch für Durkheim exemplarische Bedeutung. Er neigt aber dazu, die Komplexität einer Gesellschaft
Habermas IV 174
an demographischen Indikatoren zu messen.
Gesellschaftliche Arbeitsteilung/Durkheim: a) segmentär, b) funktional differenzierte Gesellschaften. Analogie: Bsp Biologische Organismen. Daraus leitet Durkheim ein biologisches Modell für funktional differenzierte Gesellschaften, die er „organisch“ nennt. Verschiedene Organe spielen spezielle Rollen. Der Staat wird von Durkheim dabei als das zentrale Organ identifiziert. (1)
Habermas IV 175
Indem Durkheim das biologische Modell zugrundlegt, muss er nicht mehr Normen als Bedingungen für die Ausbildung dieser Strukturen annehmen. Das nennt Luhmann „normfreie Sozialität“. (2)
Gesellschaft/Durkheim: These: für archaische Gesellschaften ist das Kollektivbewusstsein konstitutiv, für moderne Gesellschaften hingegen die Arbeitsteilung. (3)
Durkheim/Habermas: während primitive Gesellschaften über ein normatives Grundeinverständnis integriert sind, vollzieht sich die Integration in entwickelten Gesellschaften über den systemischen Zusammenhang funktional spezifizierter Handlungsbereiche. Siehe Arbeitsteilung/Spencer.
Habermas IV 178
Arbeitsteilung/Durkheim: Durkheim These: die industriekapitalistischen Gesellschaften treiben auf eine Anomie zu. Diese Anomie führt Durkheim auf dieselben Differenzierungsprozesse zurück, aus denen doch eine neue Moral „naturgesetztlich“ entstehen sollte. Durkheims Beispiel für anomische Arbeitsteilung ist die „Feindschaft zwischen Arbeit und Kapital“ (4)
HabermasVsDurkheim: seine Analysen sind zirkulär: einerseits behauptet er, dass die moralischen Regeln, die organische Solidarität ermöglichen, „im normalen Zustand von selbst aus der Arbeitsteilung fließen“. (5) Andererseits erklärt der den dysfunktionalen Charakter bestimmter Formen der Arbeitsteilung mit dem Fehlen solcher normativer Regelungen. (6)
Habermas IV 179
Lösung/Habermas: wir müssen zwischen System (aus der Beobachterperspektive) und Lebenswelt (aus Sicht der sozialen Gruppe) unterscheiden. Gesellschaften sollten wir anschließen gleichzeitig als System und Lebenswelt konzipieren.

1. E. Durkheim, De la division du travail social, Paris 1930, German Frankfurt 1977, S. 222f.
2. N. Luhmann, Einleitung zu Durkheim (1977).
3. Durkheim (1977) S. 266
4. Ebenda S. 396
5. Ebenda S. 408
6. Ebenda S. 410


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Durkheim I
E. Durkheim
Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z