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Liberalismus: Der Liberalismus in der politischen Philosophie ist eine Reihe von Überzeugungen, die die Freiheit des Einzelnen, die Gleichheit und die Rechtsstaatlichkeit betonen. Liberale glauben, dass der Einzelne frei sein sollte, sein Leben so zu leben, wie er es für richtig hält. Siehe auch Libertarismus, Kommunitarismus, Individualismus, Freiheit, Gesellschaft, Demokratie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Stuart Mill über Liberalismus – Lexikon der Argumente

Höffe I 353
Liberalismus/Mill/Höffe: Mill erweitert [in seinem sozial- und rechtsphilosophischen Hauptwerk, der Abhandlung Über die Freiheit(1)], seinen sozialen Wirtschaftsliberalismus um einen politischen Liberalismus. Dessen Grundgedanke besteht im kompromisslosen Einspruch gegen eine «Tyrannei der herrschenden Meinung und Gesinnung», gegen eine «Tyrannei der Mehrheit», die selbst die Seele versklavt.
Mills «sehr einfachen Grundsatz» kennt man schon von früheren liberalen Denkern wie Pufendorf und Locke: Die Ausübung öffentlicher Gewalt ist nur so weit rechtmäßig, wie sie die Schädigung anderer verbietet. Als kompromissloser Gegner jedes staatlichen Paternalismus hält Mill weder das physische noch das moralische Eigenwohl für eine hinreichende Rechtfertigung öffentlichen Handelns. >Paternalismus/Mill
, >Freiheit/Mill.
Höffe I 356
Unternehmenspolitik: Gegen Ende der Freiheitsschrift warnt Mill davor, Straßenbahnen, Eisenbahnen, Banken, Versicherungsanstalten, große Aktiengesellschaften, Universitäten und öffentliche Wohltätigkeitsanstalten zu «Zweigen der Regierung» zu machen. Denn dann würde der «aktive und ehrgeizige Teil des Volkes mehr und mehr zu Schmarotzern der Regierung Oder einer nach der Regierung strebenden Partei».

1. J.St. Mill. On Liberty, 1859, (dt. Über die Freiheit)
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Mause I 44
Liberalismus/Mill: Mill vertritt ein liberales Verständnis des Staates als Instrument der rechtlichen Garantie und Selbsteinwirkung einer freiheitlichen Gesellschaft, die sich, um als Entfaltungsraum individueller Freiheit fungieren zu können, nicht nur bezüglich der Rahmenbedingungen des Marktgeschehens, sondern auch im Hinblick auf die Verteilung von Bildung und materiellen Wohlstand regulieren muss.
Er formulierte eine normative Zielbestimmung einer „auf Privateigentum und individueller Concurrenz beruhenden Gesellschaft“, die „die volle Teilnahme jedes Mitgliedes des Gemeinwesens an seinen Wohltaten“ verwirklicht. (1)

1. J. St. Mill, Grundsätze der politischen Ökonomie, nebst einigen Anwendungen derselben auf die Gesellschaftswissenschaften (Auszug). In Der Wert des Marktes. Ein ökonomisch-philosophischer Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Hrsg. Lisa Herzog und Axel Honneth, Berlin 2014, S. 419.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mill I
John St. Mill
Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Mill II
J. St. Mill
Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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