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Neoliberalismus: Der Neoliberalismus tritt für begrenzte staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, die Prinzipien der freien Marktwirtschaft, Deregulierung, Privatisierung und reduzierte öffentliche Ausgaben ein. Er stellt individuelle Freiheiten, freien Handel und Wettbewerb in den Vordergrund und setzt auf die Kräfte des Marktes, um Wirtschaftswachstum und Effizienz zu fördern. Kritiker argumentieren, dass er zu Ungleichheit und sozialer Ungleichheit führen kann, während Befürworter sein Potenzial für Wohlstand und Innovation anpreisen. Siehe auch Liberalismus, Interventionen, Märkte, Handel, Wirtschaftswachstum.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Neoliberalismus – Lexikon der Argumente

Brocker I 886
Neoliberalismus/SenVsNeoliberalismus/SenVsBerlin, Sen: Theorien negativer Freiheit missverstehen, so Sen, dass es oft weniger auf die private Kontrolle über Handlungsräume ankommt als auf deren Ausgestaltung.
>Freiheit
, >Freiheit/Berlin, >I. Berlin.
Statt dessen: Freiheit manifestiert sich nicht bloß durch eine Wahl zwischen (vorgegebenen) Alternativen, sondern immer auch in der Wahl von (potentiell besseren) Alternativen und in der Suche nach ihnen. Deswegen schätzt Sen die Tradition der Theorien »positiver Freiheit«.(1)
In Sens Augen fällt daher die primär freiheitsrelevante Unterscheidung nicht quantitativ aus (als ein Plus oder Minus an
Brocker I 887
Staatsgewalt), sondern qualitativ: Es kommt darauf an, wie und wofür jene Gewalt eingesetzt wird. Erst sekundär zu diesen Erwägungen lässt sich plausibel deren quantitatives Maß erörtern.
Allerdings koaliert Sen insofern also mit Verteidigern negativer Freiheit, als er wie diese jedwede Beglückungsdiktatur ablehnt, die Menschen Lebenschancen auf Kosten ihrer staatsbürgerlichen staatsbürgerlichen Freiheiten verspricht.

1. A.Sen, Rationality and Freedom, Cambridge, Mass./London 2002, S. 509

Claus Dierksmeier, „Amartya Sen, Ökonomie für den Menschen (1999)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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