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Demokratie: Die Demokratie ist ein Regierungssystem, in dem das Volk die Macht hat, seine Führer zu wählen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie es regiert wird. Sie beruht auf den Grundsätzen der Gleichheit, Freiheit und Beteiligung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Iris Marion Young über Demokratie – Lexikon der Argumente

Gaus I 147
Demokratie/Iris Marion Young/Dryzek: Während Sozialwahl-Kritikerinnen und -Kritiker der Demokratie die unüberschaubare Vielfalt fürchten, die eine Deliberation fördern kann (>Deliberative Demokratie/Sozialwahltheorie), kritisieren Differenzdemokraten die Deliberation aus genau dem gegenteiligen Grund: dass sie die Vielfalt unterdrückt.
Mehr oder weniger stark orientieren sich Differenzdemokraten an der postmodernen Identitäts- und Diversitätstheorie, in der das Wesen der Demokratie in der kreativen Begegnung von Menschen mit disparaten Identitäten gesehen wird (zum Beispiel Connolly, 1991)(1). Genau wie bei den deliberativen Demokraten wird der Kern der Demokratie daher als Kommunikation gesehen. Die Diversitätstheorien problematisieren jedoch die Kommunikation und kritisieren die angeblich neutralen Kommunikationsformen, die die deliberativen Demokraten wegen ihrer kulturellen Voreingenommenheit betonen.
Iris Marion Young: Insbesondere Iris Young (2000)(2) argumentiert (in einem US-amerikanischen Kontext), dass jede Haupt- oder ausschließliche Betonung des rationalen Arguments Minderheiten, die sich mit seinen Feinheiten nicht auskennen, weiter benachteiligt. Ihre "kommunikative Demokratie" würde sowohl Begrüßung, Rhetorik und Geschichtenerzählen (oder Zeugenaussagen oder Erzählungen) als auch Argumente umfassen - Kommunikationsformen, die ihrer Meinung nach für benachteiligte Minderheiten leichter zugänglich sind. Dies deckt sich mit Young's früherem (1990)(3) Eintreten für eine garantierte Repräsentation und ein Vetorecht für benachteiligte Gruppen bei politischen Maßnahmen, die sie betreffen.
DryzekVsYoung, Iris Marion: Jedoch sollte Youngs Trio ((s) Begrüßung, Rhetorik und Erzählung) nicht unkritisch akzeptiert werden, wie sie schließlich erkennt (2000(2): 77-80). Stattdessen müssen sie den Tests der Nicht-Nötigung, der Fähigkeit, zum Nachdenken anzuregen, und der Fähigkeit, das Besondere mit dem Allgemeinen zu verbinden, unterzogen werden (Dryzek, 2000(4): 68-71).

1. Connolly, William E. (1991) Identity/Difference: Democratic Negotiations of Political Paradox. Ithaca, NY: Cornell University Press.
2. Young, Iris Marion (2000) Inclusion and Democracy. Oxford: Oxford University Press.
3. Young, Iris Marion (1990) Justice and the Politics of Difference. Princeton, NJ: Princeton University Press.
4. Dryzek, John S. (2000) Deliberative Democracy and Beyond: Liberals, Critics, Contestations. Oxford: Oxford University Press.

Dryzek, John S. 2004. „Democratic Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Young, Robert

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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