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Gender: Das Geschlecht (Gender) ist ein soziales Konstrukt, das sich auf die Rollen, Verhaltensweisen, Ausdrucksformen und Identitäten bezieht, die eine Gesellschaft mit der Zugehörigkeit zu einem männlichen oder weiblichen Geschlecht oder zu einer Person, die nicht dem binären Geschlecht entspricht, verbindet. Siehe auch Geschlechterrollen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Judith Butler über Gender – Lexikon der Argumente

Brocker I 743
Gender/Geschlecht/Butler: These: Die Kategorie „Geschlecht“ ist eine performative Alltagspraxis, die Machtordnungen stabilisieren oder in Unordnung bringen kann.
Die Unterscheidung von (natürlichem) „sex“ und (sozial-historischem) „gender“ war erst wenige Jahre vor Butler eingeführt worden, um die soziale, gemachte Dimension von „Geschlecht“ herausarbeiten zu können.(1)(2)
Brocker I 745
Die binäre Unterscheidung „sex“/“gender“ basiert auf der Dichotomie Natur/Kultur und setzt eine geschlechtliche Natur des Menschen voraus.(3) (ButlerVs).
>Natur
, >Kultur, >Geschlechterrollen.
„Gender“ ist dabei denklogisch an „sex“ gekoppelt, eine kulturell formierte Repräsentation von etwas, das biologisch angelegt ist. „Sex“ impliziert die Komplementarität zweier Geschlechter.
Brocker I 746
Problem: Mit der „sex“/“gender“- Unterscheidung fängt sich die feministische Theorie daher die Zweigeschlechterordnung und die ihr innewohnende Norm der heterosexuellen Orientierung ein.
>Feminismus.
ButlerVsTradition: In der feministischen Tradition ist Theorie mit Politik verknüpft und beides mit Sprache. Was nicht gedacht und artikuliert werden kann, kann nicht gelebt werden. Wie wir denken, bestimmt, was erkannt wird, welche Gegenstände und Probleme sich stellen.
>Feminismus/Butler, >Sprache und Denken, >Welt/Denken.

1. Joan W. Scott, “Gender: A Useful Category of Historical Analysis”, in: The American Historical Review 91/5, 1986, 1053-1075.
2. Judith Butler/Elisabeth Weed (Ed.) The Question of Gender. Joan W. Scott’s Critical Feminism, Bloomington, Ind. 2011.
3. Judith Butler, Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity, New York/London 1999 (zuerst 1990); Dt. Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M. 1991, Kap 1.

Christine Hauskeller, “Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Butler, Judith

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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