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Geschichte: Geschichte ist die Lehre von der Vergangenheit, insbesondere von den Menschen, Ereignissen und Entwicklungen, die unsere Welt geprägt haben. Dabei geht es um den Teil der Vergangenheit, der durch das Bewusstsein bestimmt und erlebt wurde. Siehe auch Historiographie, Kultur.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Francis Fukuyama über Geschichte – Lexikon der Argumente

Brocker I 805
Geschichte/Fukuyama: Fukuyamas These vom „Ende der Geschichte“ bezieht sich auf den Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende des Ost-West-Konfliktes bzw. des Kalten Krieges.
Dieser Endpunkt ist durch den Sieg eines liberal-marktwirtschaftlichen
Brocker I 806
und demokratischen Systems westlicher Prägung über alternative Ordnungsmodelle gekennzeichnet. Der Titel speilt sowohl auf Hegels als auch auf Marx‘ gleichnamige These an.
Geschichte/Hegel: Hegel sah in der Durchsetzung eines liberalen Staat4es das Ende der Geschichte
Geschichte/MarxVsHegel/Marx: das Ende der Geschichte ist erst mit der weltweiten Durchsetzung des Kommunismus erreicht.
FukuyamaVsMarx: Die Durchsetzung von Demokratie und Kapitalismus stehe am Ende der Geschichte.
Demokratie/Kapitalismus/Fukuyama: beide haben sich durchgesetzt, weil sie zwei Grundbedürfnisse des Menschen am besten befriedigen:
Kapitalismus/Fukuyama: ist das Wirtschaftssystem, das am besten eine effiziente Güterallokation unter den Bedingungen der Knappheit erreicht.
Demokratie/Fukuyama: ist das Ordnungsmodell, das das menschliche Bedürfnis nach sozialer Anerkennung relativ gesehen besser befriedigt als andere Systeme.
Fukuyama prophezeit keinen schnellen Sieg der Demokratie. Der Kampf um sie wird zwischen einer sogenannten post-historischen Welt (in den Industriestaaten des Globalen Nordens) und einer historischen Welt (in den sich industrialisierenden Staaten des Globalen Südens) weiterhin ausgetragen. Siehe >Demokratie/Fukuyama
.
Brocker I 811
VsFukuyama: Seine Thesen wurden als nicht besonders eigenständig rezipiert. Es wurde darauf hingewiesen, dass sie bereits bei Alexandre Kojève vorhanden sind. (1) Siehe auch >Herrschaft/Knechtschaft/Kojève.
Vielen Kritikern schien Fukuyamas Buch insgesamt zu pessimistisch.
VsFukuyama: 1. Die empirische Stichhaltigkeit seiner Geschichtsdarstellung wurde in Zweifel gezogen.
Brocker I 812
FukuyamaVsVs: Seine These sei nicht deskriptiv sondern normativ zu Verstehen.
2. Fukuyamas Interpretation des geschichtlichen Prozesses als Fortschritt wurde kritisiert.
3. Die gleiche Empirie kann auch anders interpretiert werden als es durch Fukuyama geleistet wurde.

1. Shadia B. Drury, „The End of History and the New World Order“, in: International Journal 48/1, 1992/93, S. 80-99.

Anja Jetschke, „Francis Fukuyama, Das Ende der Geschichte“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolFuku I
Francis Fukuyama
The End of History and the Last Man New York 1992

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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