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Die Menschenrechte: Die Menschenrechte sind grundlegende Rechte und Freiheiten, die jedem Menschen auf der Welt zustehen, von der Geburt bis zum Tod. Sie gelten unabhängig davon, woher man kommt, was man glaubt oder wie man sein Leben gestaltet. Siehe auch Grundrechte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Giorgio Agamben über Menschenrechte – Lexikon der Argumente

Brocker I 828
Menschenrechte/Agamben: Die Demokratie (siehe Totalitarismus/Agamben
) schafft das heilige Leben derart nicht ab (wie man es vermuten sollte), sondern »zersplittert es, verstreut es in jedem einzelnen Körper, um es zum Einsatz in den politischen Konflikten zu machen«. (1) (Siehe auch Leben/Agamben, Biopolitik/Agamben).
Diese Logik hatte bereits Arendt in ihrem Totalitarismus-Buch an der Déclaration des Droits de l’homme et du citoyen von 1789 untersucht und freigelegt. (2) Ausgehend von dem Paradox, dass gerade jener Mensch – der staatenlose Flüchtling, der »nur noch Mensch war« –, der die Menschenrechte tatsächlich in Anspruch nehmen musste, kein Recht auf diese Rechte hatte, wird das Versagen dieser Rechte deutlich, die de facto ausschließlich als Rechte des Staatsbürgers Anwendung finden. So trägt bereits der Titel der Erklärung jener Unmöglichkeit Rechnung, dem Menschen als solchem, dem nackten Leben, dem »homo sacer«, Rechte zu gewähren, die nicht nationalstaatlich abgesichert sind. >Menschenrechte.

1. Giorgio Agamben, Homo sacer. Il potere sovrano e la nuda vita, Torino 1995. Dt.: Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben, Frankfurt/M. 2002, S. 132.
2.Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München/Zürich 1998.

Maria Muhle, „Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Agamben I
Giorgio Agamben
Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben Frankfurt 2002

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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