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Gleichheit: A. In der Mathematik ist die Gleichheit eine Beziehung zwischen zwei Mengen oder Ausdrücken, die besagt, dass sie den gleichen Wert haben. Sie wird mit dem Gleichheitszeichen (=) geschrieben. So sind zum Beispiel 2+3=5 und x=2x/2 beide gleich. Der Begriff wird auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z. B. in der Physik, im Ingenieurwesen und in der Informatik. - B. Gleichheit in der Politik ist die Vorstellung, dass alle Menschen in Bezug auf ihren grundlegenden Wert oder moralischen Status gleich sind. Das bedeutet, dass alle Menschen es verdienen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht, ihrer Religion, ihrer sozialen Schicht oder anderen Faktoren. Siehe auch Gleichheitszeichen, Gleichungen.
_____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Philip Pettit über Gleichheit – Lexikon der Argumente
Brocker I 854 Gleichheit/Pettit: Pettit hebt die urwüchsige Gleichheit aller Individuen hervor, zu deren Schutz die politische Sphäre und die Interventionen des Staates beizutragen haben.(1) »Damit man ein freier Bürger ist, muss man Nichtbeherrschung in einem solchen Spektrum der Wahl und auf der Basis einer solchen staatlichen Ressourcenausstattung und Schutzgewährung genießen, dass man sich mit anderen auf Augenhöhe befindet« (Pettit 2015(2) und Pettit 2012,(3)). >Gesellschaft, >Gemeinschaft, >Bürgerrechte, >Interventionismus. Daraus folgt für Pettit nicht, dass alle Individuen gleich behandelt werden sollten. Im Gegenteil: ungünstige Ausgangspositionen Brocker I 855 und fehlende Chancengleichheit sind so weit wie möglich auszugleichen. Das kann auch tiefe Eingriffe in die ungehinderte materielle Selbstentfaltung besonders begünstigter Staatsbürger umfassen, also gruppenspezifische Beschränkungen von Freiheit erforderlich machen. Gleichheit bedeutet nicht individuelle Wahlfreiheit in jeder Hinsicht. (PettitVsLiberalismus.) Vgl. >Chancengleichheit. Pettit selbst bezeichnet dieses Begründungsmuster als »konsequentialistisch«. Die Konzeptualisierung des zugestandenen staatlichen Regulierungspotentials bemisst sich an der Überlegung, welche Konsequenzen sie für die Herstellung größtmöglicher Gleichheit für jeden Einzelnen haben wird.(4) >Staatliche Regulierung. 1.Philip Pettit, Republicanism. A Theory of Freedom and Government, Oxford 1997, S. 110f 2. Philip Pettit Gerechte Freiheit. Ein moralischer Kompass für eine komplexe Welt, Berlin 2015, S. 98, vgl. S. 112 3. Philip Pettit, On the People’s Terms. A Republican Theory and Model of Democracy, Cambridge 2012. S. 90 4.Pettit 1997, S. 113 Emanuel Richter, „Philip Pettit, Republicanism“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Pett I Ph. Pettit Just Freedom: A Moral Compass for a Complex World New York 2014 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |