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Politik: Politik ist der Prozess der Entscheidungsfindung in Gruppen. Es geht darum, wie Menschen zusammenkommen, um Ressourcen zu verteilen, Streitigkeiten beizulegen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie zusammenleben wollen. Siehe auch Demokratie, Gesellschaft._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Philip Pettit über Politik – Lexikon der Argumente
Brocker I 858 Politik/Entpolitisierung/Pettit: Unter »depoliticization« (1) versteht Pettit die Distanzierung der politischen Entscheidungsfindung gegenüber einem emotionsgeladenen, moralisierenden und auf klischeehafte Vorurteile rekurrierenden Meinungskampf, in dem sich seiner Befürchtung nach nicht die gemeinwohlorientierten Überlegungen durchsetzen, sondern simple und polarisierende Plattitüden. Anstatt jedoch, in guter republikanischer Tradition, gerade dieses Abrücken von der Gemeinwohlorientierung in die strategische, effekthaschende Aufwiegelung als einen Prozess der »Entpolitisierung«, als einen bedenklichen Verlust an bürgerschaftlicher politischer Urteilskraft zu brandmarken, begreift Pettit die Entpolitisierung genau umgekehrt als eine Zähmung des geradezu gefürchteten Volkswillens durch eine von Experten ausgeübte Rationalitätsprüfung der Argumente, die im öffentlichen Meinungskampf kursieren und aufeinandertreffen.(2) ((s) PettitVsHabermas). ((s) “Expertenregierung“, "Technokratenregierung“, „Technische Kabinette“ Siehe auch Sartori). PettitVsRepublikanismus: Die republikanische Pointe, dass die »Politisierung« gerade das Maß für die Befähigung zur intuitiven wie bewussten Bezugnahme auf das Gemeinwohl angibt, teilt Pettit offenkundig nicht. John P. McCormickVsPettit: McCormick bescheinigt Pettit in dieser Hinsicht despektierlich einen demokratievergessenen, institutionenzentrierten »senatorial move« und die Tendenz, den Problemhorizont der Pflege und Schärfung von politischer Urteilskraft der Bürgerinnen und Bürger, ein genuines und zentrales Anliegen republikanischen Denkens, zu vernachlässigen.(3) RichterVsPettit: Es gelingt Pettit nicht, die Spannung zwischen Staatsvertrauen und Herrschaftskritik, zwischen bürgerschaftlicher Partizipation und Elitenvertrauen , die er aufbaut, aufzulösen. PettitVsRawls: siehe Gerechtigkeit/Pettit. 1. Philip Pettit, »Depoliticizing Democracy«, in: Ratio Juris 17/1, 2004 S. 53 2. Ebenda S. 63 3. John P. McCormick, »Republicanism and Democracy«, in: Andreas Niederberger/Philipp Schink (Hg.), Republican Democracy. Liberty, Law, and Politics, Edinburgh 2013, S. 108 Emanuel Richter, „Philip Pettit, Republicanism“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Pett I Ph. Pettit Just Freedom: A Moral Compass for a Complex World New York 2014 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |