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Allokation: Die Allokation in der Wirtschaft bezieht sich auf die Verteilung von Ressourcen, Gütern oder Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft, die häufig durch Marktmechanismen, staatliche Maßnahmen oder andere Faktoren beeinflusst wird. Sie befasst sich damit, wie knappe Ressourcen zugewiesen werden, um verschiedene Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Kosmopolitismus über Allokation - Lexikon der Argumente

Norgaard I 329
Allokation/Emissionen/Individuen/Kosmopolitismus: [Eine] relativ neue Entwicklung ist die Entstehung von Allokationsprinzipien, die den kosmopolitischen Ansatz noch weiter verfolgen, indem sie sich auf Einzelpersonen und nicht auf Länder konzentrieren. Zwei aktuelle Vorschläge, die sich mit der Ungleichheit innerhalb von Ländern (und damit implizit auch bei Individuen) befassen, sind
Norgaard I 330
der Rahmen der Greenhouse Development Rights (Baer et al. 2008(1), 2010(2)) und der Vorschlag von Chakravarty et al. (2009(3)).

Ersterer weist Verpflichtungen auf der Grundlage eines kombinierten Indikators für Verantwortung und Kapazität zu, der sowohl Einkommen als auch Emissionen unterhalb eines Schwellenwerts freistellt; letztere konzentrieren sich nur auf Emissionen und würden von Personen mit hohen Emissionen verlangen, diese zu reduzieren, während Personen mit niedrigen Emissionen ihre Emissionen erhöhen dürften.

Beide sind somit mit der seit langem anerkannten Unterscheidung zwischen "Luxus"- und "Subsistenz"-Emissionen vereinbar. (Agarwal and Narain 1991(4); Shue 1993(5)). Beide kommen jedoch zu dem Schluss, dass die Länder auch dann Verpflichtungen haben, wenn sie sich aus der Betrachtung von Einzelpersonen ergeben. (…) Paul Harris (2010)(6) entwickelt den kosmopolitischen Fokus auf Individuen viel detaillierter, indem er sich ausführlich mit dem Reichtum und den Emissionen der mittleren und wohlhabenden Klassen in den Entwicklungsländern beschäftigt und für eine direktere Bewertung der Verpflichtungen des Einzelnen plädiert. Dieser Ansatz wird implizit von Simon Caney unterstützt (2009)(7), der sich gegen kollektive Vorstellungen von Verantwortung ausspricht, aber die Kapazität und die jüngsten (z. B. seit 1990) historischen Emissionen in seine Darstellung der individuell begründeten Verpflichtungen einbezieht.

1. Baer, P. et al. 2008. The Greenhouse Development Rights Framework. 2nd edn., Heinrich Böll Stiftung, EcoEquity, Stockholm Environment Institute and Christian Aid. Available at (http://gdrights.org/wp‐content/uploads/2009/01/thegdrsframework.pdf) (Link does not work as of 14/04/19)
2. Bear, P. et al. 2010. Greenhouse development rights: A framework for climate protection that is ‘more fair’ than equal per capita emissions rights. Pp. 215–30 in S. M. Gardiner, S. Caney, D. Jamieson, and H. Shue (eds.), Climate Ethics: Essential Readings. Oxford: Oxford University Press.
3. Chakravarty, S., Chikkatur, A., de Coninck, H., Pacala, S., Socolow, R., and Tavoni, M. 2009. Sharing global CO2 emission reductions among one billion high emitters. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 106:11885–8.
4. Agarwal, A., and S. Narain, S. 1991. Global Warming in an Unequal World: A Case of Environmental Colonialism. New Delhi: Centre for Science and Environment.
5. Shue, H. 1993. Subsistence emissions and luxury emissions. Law and Policy 15: 39–59.
6. Harris, P. G. 2010. World Ethics and Climate Change: From International to Global Justice. Edinburgh: Edinburgh University Press.
7. Caney, S. 2009. Human rights, responsibilities and climate change. In C. R. Beitz and R. E. Goodin (eds.), Global Basic Rights. Oxford: Oxford University Press.

Baer, Paul: “International Justice”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Kosmopolitismus

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011

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