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Klimafolgenforschung: Bei der Klimafolgenforschung werden die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Systeme wie Ökosysteme, Volkswirtschaften und Gesellschaften bewertet. Sie analysiert potenzielle Risiken, Anfälligkeiten und Chancen, die sich aus den veränderten klimatischen Bedingungen ergeben. Siehe auch Klimawandel, Klimakosten, Klimaschäden.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Soziologie über Klimafolgenforschung - Lexikon der Argumente

Norgaard I 206
Klimafolgenforschung/Wirtschaftstheorien/Sozialwissenschaften: Frühe globale Folgenforschungen zum Klimawandel konzentrierten sich hauptsächlich auf Klima-Gesellschaft-Interaktionen, die stark aus der Tradition der Naturgefahrenforschung stammen (z.B. Burton et al. 1978)(1). Wie in einem inzwischen klassischen Buch von Kates et al. (1985)(2) beschrieben, besteht die zentrale Herausforderung der Klimafolgenforschung darin, Klimasensitivitäten in biophysikalischen und sozialen Systemen zu isolieren. Der Einfluss eines jeden Klimastresses ist daher durch direkte Einflüsse auf biophysikalische Eigenschaften auf sequentielle (und eher indirekte) Auswirkungen auf soziale Aktivitäten und Eigenschaften rückführbar (Kates et al. 1985)(2). Dieser Ansatz bildete die Grundlage für einen Großteil der Forschung zum Klimawandel in den 80er und 90er Jahren und entwickelte sich schließlich zu einem Rahmen für die Bewertung der "Vulnerabilität", die vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) angenommen wurde (Carter et al. 1994)(3).
Die Klimafolgenforschung wurde so konzipiert, dass sie mit Modellierungs- und Simulationsexperimenten zum Klimawandel kompatibel ist, wobei die Mechanismen und Prozesse hervorgehoben werden, mit denen ein bestimmtes Klimasignal in messbare Auswirkungen auf die biophysikalische Umwelt (z.B. Ernteerträge, Stromfluss, Waldwachstum) umgesetzt wurde und durch die materiellen und wirtschaftlichen Verbindungen der Gesellschaft zu einer Ressource sozialer und wirtschaftlicher Auswirkungen (zweiter oder dritter Ordnung) gemacht wurde (Carter et al. 1994)(3). Integrierte Modellierung von Klimaauswirkungen, die typischerweise auf bestimmte geografische Regionen ausgerichtet sind, skaliert auf eine räumliche Auflösung, in der Klimaparameter gut verstanden und modelliert werden können, und oft auf eine spezifische Reihe von biophysikalischen oder wirtschaftlichen Maßnahmen konzentriert sind, bei denen der Mechanismus des Klimaeinflusses direkt diskutiert werden kann (z.B. Rosenberg 1982(4); Rosenzweig 1985(5); Liverman et al. 1986(6)).
Norgaard I 207
In diese Modelle wurden Schätzungen von Proxies für soziale Prozesse wie den demographischen Wandel und technologische Innovationen integriert, um Prognosen der Treibhausgasemissionen zu parametrisieren und Veränderungen in der Sensitivität wichtiger Systemtreiber zu antizipieren. Ernsthafte Kritik an diesem Modellierungsansatz entstand um den Realismus der zugrunde liegenden Annahmen des menschlichen Verhaltens (Dowlatabadi 1995(7); Berkhout und Hertin 2000(8); Kandlikar und Risbey 2000(9)).

>Emissionsrechte
, >Emissionsminderung,
>Emissionsziele, >Emissionen,
>Emissionsrechtehandel, >Klimawandel,
>Klimaschäden, >Energiepolitik,
>Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit,
>Klimaperioden, >Klimaschutz,
>Klimaziele, >Klimafolgenforschung, >CO2-Preis, >CO2-Preis-Koordinierung, >CO2-Preis-Strategien, >CO2-Steuer, >CO2-Steuer-Strategien.

1. Burton, I., Kates, R. W., and White, G. F. (eds.) 1978. The Environment as Hazard. New York: Oxford University Press.
2. Kates, R. W., Ausubel, J. H., and Berberian, M. (eds.) 1985. Climate Impact Assessment: Studies of the Interaction of Climate and Society. SCOPE 27. Chichester: Wiley.
3. Carter, T. R., Parry, M. L., Harasawa, H., and Nishioka, S. 1994. IPCC Technical Guidelines for Assessing Climate Change Impacts and Adaptations, 59. Department of Geography, University College London and Center for Global Environmental Research, National Institute for Environmental Studies, London, UK, and Tsukuba, Japan.
4. Rosenberg, N. J. 1982. The increasing CO2 concentration in the atmosphere and its implication on agricultural productivity, Part II: Effects through CO2‐induced climatic change. Climatic Change 4: 239–54.
5. Rosenzweig, C. 1985. Potential CO2‐induced climate effects on North American wheat‐producing regions. Climatic Change 7: 367–89.
6. Liverman, D., Terjung, W. H., Hayes, J. T., and Mearns, L. O. 1986. Climatic Change and Grain Corn Yields in the North American Great Plains. Climatic Change 9: 327–47.
7. Dowlatabadi, H. 1995. Integrated assessment models of climate change. Energy Policy 23(4/5): 289–96.
8. Berkhout, F., and Hertin, J. 2000. Socio‐economic scenarios for climate impact assessment. Global Environmental Change 10: 165–8.
9. Kandlikar, M., and Risbey, J. 2000. Agricultural Impacts of Climate Change: If Adaptation is the Answer, What is the Question? An Editorial Comment. Climatic Change 45: 529–39.



Polsky, Collin and Hallie Eakin: “Global Change Vulnerability Assessments: Definitions, Challenges, and Opportunities”, In: John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, David Schlosberg (eds.) (2011): The Oxford Handbook of Climate Change and Society. Oxford: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Soziologie

Norgaard I
Richard Norgaard
John S. Dryzek
The Oxford Handbook of Climate Change and Society Oxford 2011

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