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Gerüchte: Gerüchte sind ungeprüfte oder unbestätigte Informationen oder Geschichten, die informell unter den Menschen kursieren. Sie verbreiten sich durch Mundpropaganda, soziale Medien oder andere Kommunikationskanäle. Siehe auch Falschinformation, Fake News, Kommunikation, Internet, Soziale Medien, Information.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Rachel E. Kranton über Gerüchte – Lexikon der Argumente

Kranton I 421
Gerüchte/Sunstein/Bloch/Demange/Kranton: (Def) Gerüchte sind in der Definition des Wörterbuches Meinungen, die von Person zu Person verbreitet werden, mit unsicherer Wahrhaftigkeit und möglicherweise keiner erkennbaren Quelle(1). In einem prominenten Buch dokumentiert Cass Sunstein (2009)(2) die Verbreitung von Gerüchten, ihren öffentlichen Nutzen und ihre Gefahren. Es gibt Gerüchte über die Wirksamkeit von Impfstoffen, den Geburtsort von Präsidentschaftskandidaten, die Korrektheit von Politikern, die Erfindung von Daten in der akademischen Forschung und die Integrität von Kommunal- und nationalen Wahlen.
Gerüchte/Mittler: Die individuellen Gewinne der Mittler hängen von einer kollektiven Entscheidung ab, wie beispielsweise der Wahl eines Kandidaten oder der Genehmigung des Einsatzes einer neuen Technologie. Die kollektive Entscheidungsfindung ist als stilisierte "Abstimmung" modelliert, die den erwarteten Nutzen der einzelnen Akteure aus der Entscheidung widerspiegelt. Einige Mittler sind unvoreingenommen und bevorzugen, dass die Entscheidung korrekt mit dem wahren Zustand der Welt übereinstimmt. Andere Mittler sind voreingenommen und bevorzugen eine bestimmte Entscheidung, unabhängig vom tatsächlichen Zustand. (Solche Mittler könnten persönlich von der Entscheidung profitieren.) Mittler haben Vorurteile über den wahren Zustand. Ein zufällig ausgewählter Mittler erhält möglicherweise genaue Informationen über den wahren Zustand. Dieser Mittler, dessen Identität nicht bekannt ist, kann eine falsche oder wahre Botschaft erzeugen - ein Gerücht über den Zustand der Welt. Voreingenommene Mittler haben den Anreiz, eine falsche Nachricht zu erzeugen. Mittler, die eine Nachricht erhalten, machen Rückschlüsse auf die Wahrhaftigkeit der Nachricht und entscheiden, ob sie diese weitergeben oder nicht, um zu beeinflussen, wie andere über das gemeinsame Ergebnis abstimmen. >Falschinformation/Wirtschaftstheorien
, >Netzwerkmodelle/Kranton, >Kommunikationsmodelle/Kranton, >Kommunikationsfilter/Kranton.

1. Webster’s English dictionary and Oxford English dictionary.
2. SUNSTEIN, CASS R., On Rumors: How Falsehoods Spread (New York: Farrar, Straus and Giroux, 2009).


Francis Bloch, Gabrielle Demange & Rachel Kranton, 2018. "Rumors And Social Networks," International Economic Review, Department of Economics, University of Pennsylvania and Osaka University Institute of Social and Economic Research Association, vol. 59(2), pages 421-448.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kranton I
Rachel E. Kranton
Francis Bloch
Gabrielle Demange,
Rumors And Social Networks 2018

Kranton II
Rachel E. Kranton
George A. Akerlof
Identity Economics: How Our Identities Shape Our Work, Wages, and Well-Being Princeton 2011

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