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Musikindustrie: Die Musikindustrie umfasst Unternehmen, die an der Schaffung, der Produktion, dem Vertrieb und der Vermarktung von Musik beteiligt sind. Dazu gehören Künstler, Komponisten, Plattenfirmen, Streaming-Dienste, Konzertveranstalter und verschiedene Vermittler.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Yochai Benkler über Musikindustrie – Lexikon der Argumente

Benkler I 50
Musikindustrie/Benkler: Die Musik des 19. Jahrhunderts war weitgehend ein Beziehungsgut. Es war etwas, was die Menschen in der physischen Präsenz des anderen taten: auf volkstümliche Weise durch Hören, Wiederholen und Improvisieren; auf bürgerliche Weise, durch den Kauf von Noten und das Spielen für Gäste oder durch das Teilnehmen an öffentlichen Auftritten; oder auf die Weise der Oberschicht, Musiker einzustellen.
I 51
Die marktbasierte Produktion war abhängig von der Leistung durch Präsenz. Mit der Einführung des Phonographen wurde eine neue, passivere Beziehung zur gespielten Musik ermöglicht, da die hohen Kapitalanforderungen an die Aufnahme, das Kopieren und der Vertrieb spezifischer Instanziierungen von Schallplatten gestellt wurden. Was sich entwickelte, war eine konzentrierte, kommerzielle Industrie, die auf massiven finanziellen Investitionen in Werbung oder Präferenzfindung basierte und darauf abzielte, immer größere Menschenmassen zum Kauf der Aufnahmen zu bringen, die die Entscheidungsträger ausgesucht hatten.
(...) Die Musikindustrie nahm ein industrielleres Produktionsmodell an, und viele der lokalen Veranstaltungsorte - vom Wohnzimmer bis zum lokalen Tanzsaal - wurden eher mit mechanischen Aufnahmen als mit amateurhaften und professionellen lokalen Auftritten besetzt. Dieses Modell (...) schuf neue Live-Performance-Märkte - die Megastar-Konzerttournee.
Als Computer musikfähiger wurden und digitale Netzwerke zu einem allgegenwärtig verfügbaren Distributionsmedium wurden, sahen wir die Entstehung des gegenwärtigen Konflikts um die
Regulierung der kulturellen Produktion. Dieser Konflikt, mit dem das Urheberrecht aufkam, entstand zwischen der industriellen Modellaufzeichnungsindustrie des zwanzigsten Jahrhunderts und den aufkommenden Amateurvertriebssystemen, die, zumindest nach Ansicht ihrer Anhänger, an ein Wiederaufleben dezentraler, beziehungsbasierter Märkte für professionelle Performancekünstler gekoppelt sind.
>Copyright
, >Autorschaft, >Internet, >Internetkultur.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Benkler I
Yochai Benkler
The Wealth of Networks: How Social Production Transforms Markets and Freedom New Haven 2007

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