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Gesellschaft: Der Begriff "Gesellschaft" bezieht sich auf eine Gruppe von Individuen, die in einer Gemeinschaft zusammenleben, gemeinsame Normen, Werte und Institutionen teilen und häufig durch festgelegte Regeln oder Gesetze regiert werden. Sie umfasst soziale Interaktionen, Beziehungen und kollektive Organisation innerhalb eines bestimmten geografischen oder kulturellen Kontextes. Siehe auch Gemeinschaft, Kultur, Staat, Normen, Werte, Institutionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Achille Mbembe über Gesellschaft – Lexikon der Argumente

Brocker I 920
Gesellschaft/Mbembe/Herb: Die neuen Zwangsregime postkolonialer Befehlsgewalt sind durch eine besondere Vulgarität gekennzeichnet. Um dies zu zeigen, wählt Mbembe sein Herkunftsland Kamerun als prominentes Beispiel. Autoren wie Bachtin, Bhabba, Elias, Freud, Lacan und Foucault liefern dazu den theoretischen Background. Dagegen bleiben Ansätze der klassischen Herrschaftskritik mit ihren binären Erklärungskategorien (Widerstand/Passivität, Unterwerfung/Empowerment etc.) außen vor. Sie vereiteln für Mbembe ein adäquates Verständnis der paradoxen Struktur postkolonialer Machtverhältnisse. Diese lassen sich nur fassen, wenn die Mobilität, Promiskuität und Obszönität der Beziehung zwischen Machthabern und Unterworfenen begriffen wird. Die Postkolonie entpuppt sich dabei als Bühne des »homo ludens« (Mbembe 2016(1),174), als »chaotische Pluralität mit einer inneren Kohärenz« (170).
Postkolonie/Mbembe: [besteht] nicht aus einem einzigen, sondern aus einer Vielzahl von öffentlichen Räumen besteht, deren jeder mit einer eigenen Logik ausgestattet ist, was nicht verhindert, dass diese sich an spezifischen Orten verflechten und den Postkolonisierten zwingen, sich im Zickzack zu bewegen, zu feilschen. Der Postkolonisierte verfügt übrigens über eine einzigartige Fähigkeit, nicht nur eine einzige
Brocker I 921
Identität zu mobilisieren, sondern mehrere, die alle flüchtig sind, weshalb sie ständig neu verhandelt werden müssen« (173 f.). Es geht um die spezifische Verkleidung der nackten Befehlsgewalt, also den Stil, in dem Beziehungen zwischen Befehlshabern und Befehlsempfängern inszeniert werden. >Tyrannei/Mbembe
, >Simulakrum/Membe.

1. Achille Mbembe, De la postcolonie. Essai sur l’imagination politique dans l’Afrique contemporaine, Paris 2000. Dt.: Achille Mbembe, Postkolonie. Zur politischen Vorstellungskraft im Afrika der Gegenwart, Wien/Berlin 2016

Karlfriedrich Herb, „Achille Mbembe, Postkolonie (2000)“. In: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Mbembe, Achille

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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