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Rechtsgeschichte: Die Rechtsgeschichte untersucht die Frage, wie sich das Recht entwickelt hat und warum es sich verändert hat. Sie ist eng mit der Entwicklung von Zivilisationen verbunden und steht im weiteren Kontext der Sozialgeschichte. Siehe auch Recht, Gesetze, Geschichte, Historiographie, Zivilisation, Gesellschaft._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Wirtschaftstheorien über Rechtsgeschichte - Lexikon der Argumente
Parisi I 163 Rechtsgeschichte/Ökonomische Theorien/Wangenheim: Der größte Teil [der] Literatur hat eine klare normative Agenda: zu zeigen, ob oder - häufiger - dass Eigentumsrechte, die sich ohne staatliche Eingriffe entwickeln, mindestens so gut sind wie von Regierungen (oder Gerichten) gestaltete Eigentumsrechte. (...) einige Autoren auf diesem Gebiet (insbesondere North, 1990(1); aber auch Libecap und Lueck, 2011)(2) ergänzen die teleologische Hypothese von Demsetz (>Rechtsgeschichte/Demsetz) durch kausale Erklärungen, d.h. individuelle Interessen an der Veränderung des Rechts, individuelle Interessen, die zur Umgehung von ineffizientem Recht führen, auch für die Evolution von Rechtsregeln innerhalb bestehender Staaten. Effizienz/Demsetz: Im ursprünglichen, Demsetz'schen Sinne dieser Theorie wird die Evolution vollständig durch Effizienz angetrieben. Folglich ist es nur der letztgenannte Begriff , nämlich Effizienz, das eine Erklärung für die Unterschiede in den Rechtsregeln zwischen den Ländern liefern kann. Wenn diese Theorie also nützlich ist, um Entscheidungen zwischen alternativen Rechtsregeln zu treffen, dann ist es nicht ihr evolutionärer Teil, sondern das angebliche Effizienzziel der sozialen Evolution. Parisi I 164 Neo-Institutionelle Theorien: Mit ihrer Trennung von positiver und normativer Theorie wurden die neo-institutionellen Studien in die Lage versetzt, nicht nur eine Erklärung dafür anzubieten, warum sich Institutionen in Richtung Effizienz entwickeln, sondern auch Bedingungen zu beschreiben, unter denen sich Institutionen anders entwickeln. (...) sie liefern eine Reihe zulässiger und typischer Argumente zur Erklärung von Rechtswandel und -evolution: wirtschaftliche Effizienz, ökonomische Vorteilhaftigkeit von Normen für ihre Anhänger, Opportunitätskosten und Transaktionskosten. Kausalität: Im Gegensatz zum funktionalistischen Ansatz haben sich in der Literatur in den letzten vier Jahrzehnten kausale Erklärungen dafür herausgebildet, warum, wie und wohin sich das Recht entwickelt. (...) [Es gibt] Modelle, die die Evolution des Rechts als von den Interessen der streitenden Parteien und der Richter an effizienten Rechtsregeln in einem stabilen Umfeld angetrieben betrachten. (...) [es gibt] Modelle, in denen sich das Recht mit den sozialen Normen mitentwickelt, und Modelle, die sich mit der Rückkopplung des Rechts auf die Technologie befassen, die die Interessen an einer Veränderung des Rechts bestimmt. >Rechtsgeschichte/Mikroökonomie, >Rechtsgeschichte/Priest. 1. North, D. C. (1990). Institutions, Institutional Change and Economic Performance. Cambridge: Cambridge University Press. 2. Libecap, G. D. and D. Lueck and O’Grady (2011). "The Demarcation of Land and the Role of Coordinating Institutions." Journal of Political Economy 119: 426-467 Wangenheim, Georg von. „Evolutionary Law and Economics.” In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Wirtschaftstheorien
Parisi I Francesco Parisi (Ed) The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017 |